es wolle derselbe über irgend etwas Bescheid haben und ging den Berg herunter. Sogleich kam der König auf ihn zuge ritten. Tollmann faßte sich ein Herz und sprach: Ew. Majestät ich bitte zuvörderst um Gnade für mich und meine Schafe. „Wer, erwiderte der König in seiner hastigen Art, wird Ihnen etwas thun? Wir sind nicht Leute, die zum Verderben kommen!" Hierauf verlangte er über mehreres die Oesterreicher anlangende Auskunft, auch darüber, wer auf der Pfarrei logirt hatte, ob Prinz Carl oder der Fürst Lob- kowitz und wie das Verhalten der Soldaten gewesen wäre, griff dann, freundlich nickend, an den Hut und ritt weiter." Kurz zuvor hatte er im Vorbeireiten den Bauer Georg Scholze in Oberleuba, auf die abgedeckten Häuser zeigend, etwas spitz gefragt: „Das haben euch wohl eure guten Freunde gethan?" Leuba hatte jetzt 3 Tage Einquartierung, welche „die Häuser auch inwendig leer machte." Kloß in seinen „historischen Nachrichten von Leuba" (176l) schreibt: Im Jahre 1745 im November wurde das Dorf abermals sehr mitgenommen. Den 25. kam die ganze kaiserliche Armee hier her zustehen, da denn der Herzog von Lothringen auf dem hiesigen Hofe, der Fürst von Lobkowitz aber auf der Pfarre ihr Quartier nahmen. Nun gingen sie zwar den Tag darauf wieder fort. Allein gleich nach ihrem Abzüge und zwar noch eben denselben Tag, erschienen die Preußen. Und weil der König sein Hauptquartier im Stifte Radmeritz nahm, so kam die Ariergarde hierher zu stehen. Den Tag darauf (27.) rückte der König bis Ostritz und da kam hierher die Generäle Schwerin und v. Marschall zu stehen, die auf dem Hofe ihr Quartier nahmen u. s. f." Die preußische Avantgarde, die am 25. schon bis Grün au gestanden, war am 26. bereits in Hirschfelde eingerückt. Sie wurde vom General Winterfeld commandirt! Der König nahm am heutigen Tage Quartier in Ostritz, nachdem er mit seinem Gefolge zuvor bis auf die Höhe oberhalb St. Marienthal einen Recognoscirungsritt gethan. „In Ostritz wohnte er beim Böttchermeister Elias Keßler, die Abtissin vom Kloster Marienthal sandte dem König Erfrischungen, die er annahm." Mehr als diese zwei Zeilen giebt es über Friedrich II. Aufenthalt in Ostritz weder im dasigen städtischen, noch im