besetzt gehalten hatte. Sein Vornehmen, sich zu wehren, unterblieb auf des dortigen Bürgermeisters eindringliches Zureden. Man machte hier 200 Sachsen vom Garderegiment und viele Offiziere zu Gefangenen; die Stadt hatte 100,000 Gulden Brandschatzung zu erlegen und die Bürger alle Waffen abzugeben. Am 26. November meldet der König von Stift Joachim stein an Minister Podewils: daß man in Görlitz auch 60 Oester reicher und einen österr. Oberstlieutnant gefangen nahm. Diesen Abend quartierte Friedrichll., von Moys über Schönberg hier eingetroffcn, im Schlosse Joachimstein mit großem Gefolge, in welchem sich auch der Krön Prinz August Wilhelm, der Herzog von Brau nschweig-Bevern und viele nam hafte Offiziere Ziethen, Schwerin rc. befanden. Nach Aus weis der Hciusconsumtionsrechnung wurden gegen Bezahlung für die königliche Tafel damals geliefert: 2 Hühner 6 ggr; 1 Schock Eier 13 ggr; 12 Kannen Butter 2 Thaler 18 ggr; 10 Karpfen 1 Thaler 6 ggr; 5 Hechte 1 Thaler; 18 Citronen 1 Thaler 12 ggr; 5 Pfund Speck 17 ggr. 6 Pf. — Sa. 8 Thaler u. 6 Pf. Ob königliche Küche dabei vorhanden und das gelieferte und bezahlte nur Ergänzungsleistung gewesen, ist zwar nicht festgestellt, indeß nicht unwahrscheinlich. An scheinend haben die Stistsdamen zu beregter Zeit das Schloß nicht bewohnt. Ein Anhang zu den Analen des Stiftes Joachimstein bringt sodann noch folgende Notiz: „Der Krieg im Jahre 1745 brachte dem Orte ebenfalls viel Beschwerlich keiten, zumal der König von Preußen den 26. November in hiesigem Stift sein Quartier nahm und den 27. darauf bei Radmeritz über vier Brücken über die Neiße ging." Am 27. November Vormittag rückte der König von hier in der Richtung gegen Ostritz weiter, wobei er das Kirchdorf Leuba berührte. Von hier berichtet die Kirchen galerie folgende Einzelheiten über den Durchritt Friedrich ll. und zwar nach den Aufzeichnungen des damaligen Pfarrers Tollmann: „Eben am Pfarrgarten vorbeireitend, befahl er einer Frau, die im gegenüberliegenden Hause stand, einmal herauszukommen. Dies hörte Tollmann, der, um den König zu sehen, vor das Pfarrhaus getreten war. Er setzte voraus,