— 18 — Kat.-Nr. abgelassen wurde. Ein oberes, östlich gele genes Lokal dieses Hauses wo schon im letzten Viertel des vorigen Jahrhunderts der Sammel-, oder wie sich das Volk damals auszudrücken pflegte, der Winkel schullehrer (v. 1741— 1788*) Gottlob Müller den Kindern Unterricht ertheilte, ward seit dem Jahre 1846 so mancher poetischen, sowie geschichtlich-chronologischen Ausarbeitung zur Geburtsstötte. — Gegenwärtig befinden sich hier ein Garten- und 16 Hausgrundstücke. Auf Stadtplänen von Zittau vom Jahre 1757 wird der Ort mit dem weit passen deren Namen „Sandgasse" aufgeführt. Den Namen Gartenstraße (auch Dresden und Pulßnitz haben Gar tenstraßen) erhielt der Ort im September 1874. Der Name Sandgrube war insofern nicht mehr Passend, weil dieser Ort seit fast 400 Jahren keinen Sand mehr lieferte und ferner der Ort durch Erbauung von 5 neuen gefälligen und massiven Gebäuden ein besseres Ansehen erhalten hatte, auch in neuerer Zeit mit der Sandgrube in derWeinau verwechselt ward. Noch 1846 gab es hier nur 2 mit Ziegeldach belegte Häuser, jetzt haben fast alle harte Bedachung. Ausfüllung, Kanalisierung und Neupflasterung der Gasse und des Platzes, wo sonst nur ein gepflasterter Graben die höckerigen Rasenplätze durchzog, geschah 1870. Ebenso sind Beleuchtung (Gas und Petroleum) 1869 und Wasserleitung aus dem Hochreservoir an Stelle eines mit untauglichem Wasser versehenen Brunnens auf dem Platze, Beschaff ungen der Neuzeit. Und der Bürgermeister Carpzov, der 1716 den Platz in seiner Chronik schon mit einem „Markt-Plätzchen" verglich, würde sich sehr wun dern, wenn er denselben heute sehen sollte. *) Programm der Zittauer Stadtschule, 68. Stück, S. 6,1881.