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203. 2. September 1910. Nichtamtlicher Teil. Börsenblatt t. d. Dtschn. Buchhandel. 9929 haben. Danach geht die Legitimation des Aussteller-Remittenten durch Indossierung des Wechsels verloren. Erwirbt er den rück läufig gewordenen Wechsel nach gehörig erhobenem Protest mangels Zahlung zurück, so bewirkt der Besitz des Wechsels und des Protestes, daß er auch ohne Durchstreichung und ohne Rückgiro legitimiert ist. In dem hier zu ent scheidenden Fall ist der Sachverhalt indessen ein anderer. Der Wechsel ist im Aufträge des Klägers, nicht im Aufträge des letzten Inhabers, der Reichsbank, protestiert. Der Protest, der selber vom Unlegitimierten ausgegangen ist, kann legiti mierende Kraft nicht ausüben. Die Legitimation, im eigenen Namen zu klagen, wird dem Kläger auch durch den Quittungs vermerk der Reichsbank nicht verschafft; nach dem Bürgerlichen Gesetzbuch § 370 könnte ihn der Vermerk höchstens als Bevoll mächtigten der Reichsbank erscheinen lassen. Nach wie vor wird allein die Neichsbank als Wechselgläubigerin gehörig ausgewiesen. Durch die Quittung wird ihre Legitimation nicht gestört. Die Möglichkeit, daß der Kläger in sein ursprüng liches Wechselrecht wieder eintritt, ist mit dem Ablauf der durch den Akt vom 7. Januar 1908 nicht gewahrten Protestfrist ver loren gegangen. Hat er an die Reichsbank gezahlt, so mag er sich deren Wechselrecht durch Nachindossament oder Zession übertragen lassen. An der Unbegründetheit der jetzigen Klage wird dadurch nichts geändert. Das Reichsgericht hob deshalb das Urteil des Oberlandes gerichts auf und wies die Klage ab. Sämtliche Kosten hat der Kläger zu tragen. (Akt.: I 47/10. Wert des Streitgegenstandes in der Revisionsinstanz: 3400—4300 ^t.) * Verbrannte Briefpost nach Peru und Bolivien. — Beim Brande des peruanischen Postdampfers »Hullaya« an der Küste von Peru am 26. Juli sind, wie erst jetzt bekannt geworden ist, auch einige von dem Postamt in Bremen I für Lima, Arequipa und Callao in Peru, sowie La Paz in Bolivien abgesandte Briesbeutel vernichtet worden. Die Beutel haben vermutlich die zur Beförderung über Colon-Panama bestimmten Briefsendungen für Peru und Bolivien enthalten, die beim Postamt in Bremen! in der Zeit zwischen dem Postschlüsse für den Dampfer der American Line — ab Cherbourg nach New Pork am 2. Juli — und für den deutschen Dampfer »Kronprinzessin Cecilie« — ab Bremerhaven nach New York am 5. Juli — aufgekommen sind Post. Schiffsliste für billige Briefe nach den Ver einigten Staaten von Amerika (10 H für je 20 x). — ab Bremen 3. Septemb. " Hamburg 8. „ Bremen 13. „ „ Hamburg 17. „ „ Bremen 20. „ „ Hamburg 24. „ „ Bremen 27. »George Washington »Kronprinzessin Cecilie« »Cincinnati« »Kronprinz Wilhelm« . »Kaiserin Auguste Victoria »Kaiser Wilhelm II.« »Deutschland« .... »Kaiser Wilhelm der Große »George Washington« . »Kronprinzessin Cecilie« »Amerika« »Kronprinz Wilhelm« . »Cincinnati« 1. Oktober 4- 6. „ 11. Post schluß nach Ankunft der Frühzüge , Hamburg , Bremen , Hamburg 13. Alle diese Schiffe außer »Cincinnati« sind Schnelldampfer oder solche, die für eine bestimmte Zeit vor dem Abgang die schnellste Beförderungsgelegenheit bieten. Es empfiehlt sich, die Briefe mit einem Leitvermerk, wie »direkter Weg« oder »über Bremen oder Hamburg«, zu versehen. Die Portoermäßigung erstreckt sich nur auf Briefe, nicht auch auf Postkarten, Drucksachen usw. und gilt nur für Briefe nach den Vereinigten Staaten von Amerika, nicht auch nach anderen Gebieten Amerikas, z. B. Kanada. Verlag Carl Marfels Aktiengesellschaft in Berlin. — Der am 29. August abgehaltenen Generalversammlung lag der Geschäftsbericht für das am 30. Juni beendete Geschäftsjahr vor. Der Gewinn aus Inseraten, Abonnements und Waren belief sich auf 1 147 787 dem Handlungsunkosten mit 645 007 Zeitungskonto mit 326 702 Provisionen mit 74 783 und Tantiemen mit 15 411 gegenüberstehen. Der danach verbleibende Reingewinn von 185 881 erhöht sich um den aus dem ersten Halbjahr 1909 vor getragenen Gewinn von 62 371 ^ auf 248 265 Hieraus gelangen 9 Prozent Dividende --- 234 000 zur Verteilung. In der Generalversammlung erklärte die Direktion, daß die Verwaltung sich im abgelaufenen Jahr zur Aufnahme einer neuen illustrierten Wochenschrift entschlossen habe, um von den Konjunkturschwankungen, denen die im Verlage der Gesellschaft erscheinenden Fachblätter in gewissem Grade ausgesetzt seien, un abhängiger zu werden. Für das neue Geschäftsjahr glaube die Direktion selbst bei ungünstigen Umständen mindestens 7 Prozent Dividende in Aussicht stellen zu können. Ein Aktionär gab seinem Bedauern Ausdruck, daß die Verwaltung nach den guten Ergebnissen eine weitere Zeitschrift ausgenommen habe, durch die, zunächst wenigstens, die Rentabilität des Unternehmens herab gedrückt werde. Die Verwaltung bemerkte, daß die dauernden Aktionäre in großer Anzahl sich mit der zeitweiligen Reduktion der Rente im Interesse einer noch besseren Rentabilität für eine nicht allzuferne Zukunft einverstanden erklärt hätten. Die Bilanz wurde hierauf einstimmig genehmigt und Entlastung erteilt. Herr vr. Eugen Jacobson i. F. E. Calmann-Hannover wurde neu in den Aufsichtsrat gewählt. (Vossische Zeitung.) Der Korrespondent« BerlagSgesellschaft m. b. H. in Berlin. — In das Handelsregister 8 des Unterzeichneten Gerichts ist am 26. August 1910 folgendes eingetragen worden: Bei Nr. 7160. »Der Korrespondent« Verlagsgesell schaft mit beschränkter Haftung: Die Gesellschaft ist durch Beschluß vom 19. August 1910 aufgelöst worden; der Kaufmann Paul Melzer ist zum Liquidator bestellt. Berlin, den 26. August 1910. (gez.) Königliches Amtsgericht Berlin-Mitte, Abteilung 122. (Vossische Zeitung Nr. 407 vom 31. August 1910.) Magdeburger Berlagsanstalt, G. m. b. H. in Berlin. — In das Handelsregister 6 des Unterzeichneten Gerichts ist am 26. August 1910 folgendes eingetragen worden: Nr. 8192. Magdeburger Verlagsanstalt, Gesellschaft mit beschränkter Haftung. Sitz: Berlin, wohin derselbe von Magdeburg verlegt ist. Gegenstand des Unternehmens: Die Herausgabe von Verlagswerken jeder Art. Das Stammkapital beträgt 35000 Geschäftsführer: Paul Seidel, Kaufmann, Schöneberg. Die Gesellschaft ist eine Gesellschaft mit beschränkter Haftung. Der Gesellschaft^vertrag ist am 24., 27. April, 1. Mai, 4., 12. August 1908, 5. März 1909 und 3. Mai 1910 festgestellt. Die Gesellschaft wird durch einen Geschäftsführer vertreten. Berlin, den 26. August 1910. (gez.) Königliches Amtsgericht Berlin-Mitte. Abteilung 122. (Vossische Zeitung Nr. 407 vom 31. August 1910.) * Buchkunst-Ausstellung. — Herr Hans Dommes, der am I. d. M. in Köln im Hause Schildergasse 41 eine Buch- und Kunsthandlung mit Antiquariat errichtet hat, hat diese durch eine Buchkunst-Ausstellung eröffnet. Kostbare Privatdrucke, Neu drucke alter Werke in der ursprünglichen Buchausstattung, wert volle Liebhaberausgaben, nicht in den Handel gekommene Prunk werke, Miniaturen-, Kupferstich- und andere Jllustrationswerke füllen die mit Geschmack angeordnete Ausstellung und bieten dem Bücherfreunde viel Sehenswertes. * »Lphhnx«, Verein jüngerer Buchhändler Hamburg- AltonaS. — Am Dienstag, den 6. September d. I. treffen sich die Mitglieder im neuen Vereinslokal Restaurant »Dornbusch« (am Dornbusch 2, Ecke Peltzerstraße, ca. zwei Minuten vom Rat hausmarkt), um über die Veranstaltungen des kommenden Winter semesters zu reden. Es beginnen jetzt wieder die bekannten be haglichen Unterhaltungsabende, und zwar wie seit langen Jahren Dienstags. » Slenc Bücher. Sataloge usw. für Bnchhäudler. Das literarische Echo. Halbmonatsschrift für Literaturfreunde. Herausgeber: vr. Josef Ettlinger. Verlag von Egon Fleischet L Co. in Berlin. 12. Jahr. Heft 23. 1. September 1910. 8°. Sp. 1646—1724 mit 2 Porträts. 1292