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Redaktioneller Teil. .v SS, 7. März 1916. fürs Theater <Nr. 26), desgleichen bei den philologischen >Nr. 24) ein merklicher Rückgang zeigt. Bei anderen Gruppen machen sich im Vergleich zum Jahre 1SI2 die Rückgänge wenig sühlbar. Alles in allem scheint die Lebenskraft dieser verschiedenen Unternehmen groß zu sein und wohlgeeignet, noch manchen Sturm zu bestehen. Der internationale Austausch von Büchern und Zeitschriften kann für die sieben Jahre 1907 bis 19>3 in einer Übersicht zu sammengefaßt werden, deren Zahlen je 1000 Mark bedeuten: Einfuhr Ausfuhr 1907 18 368 48 768 1908 18 889 50 720 1909 18 590 51 173 1910 20 966 51 017 1911 22 583 51 396 1912 22 059 53 119 1913 22 250 60 418 Die Einfuhr ist nicht in demselben Maße gewachsen wie die Ausfuhr, deren Wert säst das Dreifache der Einfuhr erreicht. Diese Statistik erfaßt nicht die vielfachen offenen Postsendungen; sic unterscheidet auch nicht zwischen deutschen Büchern und solchen in anderen Sprachen, die von der Handelsmetropole Leipzig versandt worden sind. Die Ausfuhr umfaßt viel mehr wissenschaft liche als literarische Bücher. Die Länder, die vorwiegend an der Einfuhr beteiligt sind, finden sich nachstehend nach ihrem hier zutreffenden Range geord net: Österreich, die Schweiz, Frankreich, Großbritannien, Ruß land und die Vereinigten Staaten von Amerika. Diejenigen, die zumeist für die Ausfuhr in Frage kommen, sind: Österreich, die Schweiz, Rußland, die Vereinigten Staaten, die Niederlande, Frankreich, Großbritannien u. a. m. Diese Reihenfolge hat ihre Bedeutung. kFortsetzung folgt.) Kleine Mitteilungen. Zeichnungen auf die vierte deutsche Kriegsanleihe werden vom < bis 22. März auch bei allen P o st a u st a l t e n entgegengc- nommen. Die Zeichuuugsbcdinguugeu mit dem Zcichnungsschein, in den nur der gewünschte Betrag und die Unterschrift einzutragen ist, find am Postschalter und bei den Bestellern erhältlich. Lesesaal des Buchgewcrbemuseums. Ter Lescjaal des Buchgc- werbemuseums ist vom 1. März an wieder regelmäßig geöffnet außer Montags täglich von 9—2 Uhr und 7—10 Uhr abends, Sonn tags von 11—2 Uhr. Der Lesesaal hat eine wesentliche Be reicherung der aufliegenden Zeitschriften erfahren, insbesondere ist die Zahl der Tageszeitungen bedeutend vermehrt wor den. Außer den früher schon vorhandenen Zeitungen liegen auf: Leipziger Abendzeitung, Magdeburger Generalanzeiger, Münchner Neueste Nachrichten, Schwäbischer Merkur, Hamburger Nachrichten, Hamburger Fremdenblatt, Kölnische Zeitung, Frankfurter Zeitung, Fränkischer Kurier, Dresdener Neueste Nachrichten, Straßburger Post u. a. Auch einzelne deutsch-amerikanische Tageszeitungen liegen noch auf, die seht besonderes Interesse haben dürften. Personalnachrichtes. Jubiläum. Am 8. März kann Herr Prokurist -Hugo Lincke auf eine fünfundzwanzigjährige Tätigkeit im Hause F. Volck- mar in Leipzig zurückblicken. An dem Festtage werden sich mit der Prinzipalität die Ange stellten des Hauses und besonders die seines speziellen Ressorts, des Barsortimcnts, um den allgemein geschätzten Jubilar in herzlicher Anteilnahme scharen, um ihm ihre Glückwünsche darzubringen, aber auch in den weiteren Kreisen des Buchhandels bei der Barsortiments kundschaft und in der älteren und jüngeren Kollcgenschaft dürfte Herr Linckc sich viele Freunde erworben haben. Mancher Bcrussgenosse wird sich bei Nennung seines Namens gern der Gehilfen- oder Volontärzcit im Hause F. Bolckmar erinnern, die ihn mit Herrn Lincke, einem Vorgesetzten von liebenswürdigen Charaktereigenschaften und vorbildlicher Pflichterfüllung, in persön liche Beziehungen brachte. Gefallen: am 22. Februar an der Spitze seines Zuges in den Kämpfen um > Verdun Herr Herbert Staadt, Leutnant in einem In fanterie-Regiment. > Ter Verstorbene, ein Sohn des Hofbnchhäudlers Heinrich Staadt in Wiesbaden, war Inhaber des Eisernen Kreuzes 2. Klasse. Gestorben: am 1V. Februar »ach kurzem Krankenlager in Dresden, wo er Heilung suchte, Herr Ferd. Schenk, Ritter des Kaiser Kranz Iosef-Ordeus usw., Besitzer der Firma gleichen Namens tri Wien, im Alter von 68 Jahren. Der Verblichene war bis Oktober 1901 Mitbesitzer der Firm« Gerlach .L Schenk in Wien und von da ab Inhaber der von ihm neu- gegründeten Firma Ferd. Schenk. Mit dem in seinem Verlage er schienenen Werke »Handzeichnungen alter Meister aus der Albertina und anderen Sammlungen» hat er ein Monumentalwerk ersten Ranges geschaffen. Felix Goldman» f. — Am 3. März ist in Berlin 1)r. Felix Goldmann im 50. Lebensjahre plötzlich einem Herzschläge erlegen. Goldman», der aus dem praktischen Apothekcrstand hcrvorgegangen ist, veröffent lichte in früheren Jahren viel über Nahrungsmittelchemie, später über neuere Arzneimittel. Seit 1900 war er Schriftführer der Deutschen pharmazeutischen Gesellschaft und Schriftleiter der von dieser heraus gegebenen Berichte. Sprechsaal. Rabattanfpriiche von Feldbuchhandlungea. <Vgl. Rr. 81.) Die Veröffentlichung des Briefwechsels zwischen Herrn 1)r. de Gruyter und dem Vorstand des Börsenvereins gibt uns Anlaß, aui eine Eingabe hinzuweisen, die wir dieser Tage an den Herrn General quartiermcister gerichtet haben. Sie betrifft ebenfalls die Feldbüche- rcien und vertritt die Interessen des zünftigen Buchhandels — des Sortiments sowohl wie des Verlags guter Bücher — im Gegensätze zu dem drohenden Überwuchern großkapitalistischer Bestrebungen. Ab schrift hiervon sandten wir an den Vorstand des Börsenvereins, des Deutschen Verlegcrvcreins, an diejenigen der Kreis- und Ortsvereine, sowie an mehrere Mitglieder des Reichstages. Der genannte Vor schlag wird auch in dem nächstens erscheinenden 1. Heft unserer -Mit teilungen» (als Handschrift nur für den Buchhandel gedruckt) abge druckt werden. Vereinigung Münchener Verleger 1911 e. V. I. A.: Der erste Vorsitzende Hans von Weber. Wenn ich mich zur Sache äußern darf, so möchte ich sagen, daß nach meinem Gefühl einige wenige der Feldbuchhandlungs-Unterneh- mungen nur dasselbe getan haben, was auch sonst eine im Buch handel leider weit verbreitete Sitte (oder Unsitte) geworden ist: bei großen oder auch nur mittleren Bestellungen erst einmal den Ver such zu machen, einen Sonderrabatt vom Verleger herauszupressen durch die Vorschrift » n u r w e n n « mit soundsoviel Rabatt, auch wenn die Rabatte des Verlegers an sich schon recht gesund sind. Die Praxis vieler Verleger hat diese Versuche so sehr sank tioniert, daß man der einzelnen Sortimentsfirma auS dem einzelnen Versuch keinen Vorwurf mehr machen kann. Und ledig lich um solche Versuche wird es sich auch wohl bei dieser oder jener Feldbuchhandlung gehandelt haben, wenn an die erste Bestellung die Bedingung geknüpft wurde »nur wenn mit 50 °/<>«. Mein Verlag wenigstens arbeitet zu seinem normalen Rabatt ohne die Einräumung irgend einer noch so kleinen Rabatt- erhöhung erfolgreich auch mit solchen Fcldbuch- handlungcn, die zuerst den Versuch machten, einen 5 0°/,igen Rabatt zur Bedingung des Geschäfts Verkehrs zu machen. Und was ich in meiner Praxis bestätigt gefunden habe, möchte ich zur Ehre der betreffenden Firmen doch auch als allgemein gültig annchmen, daß sie nämlich nicht in Wirk lichkeit entschlossen sind, den Soldaten draußen nur das zu ver kaufen, was ihnen selbst einen anormalen Rabatt abwirft, sondern daß sic in Wirklichkeit ihre Wahl so treffen, wie es den Interessen der Kriegsteilnehmer und der Pflicht der Feldbuchhandlungen entspricht. K ö n i g st e i n i m Taunus, am 3. März 1916. Karl Robert L a n g e w i e s ch e. Verantwortlicher Redakteur: Emil Thomas. - Verlag: Der Börsen verein der Deutschen Buchhändler zu Leipzig, Deutsches BuchhändlerhauS. Druck: Ramm L Seemann. Sämtlich in Leipzig. — Adresse der Redaktion und Expedition: Leipzig, Gerichtsweg 26 <Buchhändlerhaus). 248