— 55 — sogleich einen Kuß, ohne auf einen Stuhl treten zu müsse«." Der Kleine antwortete sogleich: „Lieben Sie mich doch von hinten, ohne sich bücken zu müssen!" (Schlagende Antwort.) Auch in der Stadt, besonders dem obern Theile derselben, gab und giebt es noch bei manchem Grund stücke recht nett angelegte Gärtchen. Ebenso sind auch die Gärtchen bei der Neu- und Reißigmühle, beim Schlößchen und Hofe in Großporitsch recht nett ge halten und in die Augen fallend In letzterem er innerte sonst eine hohe, in der dasigen Kunstziegelei ge fertigte Denksäule an den Besuch des Königs Johann von Sachsen am 28. August 1856, wo die Inschrift mit den Worten schloß: „Dies Denkmal zeuge Jahr für Jahr, daß König Johann einst hier war!" Die vier am Würfel angebrachten Embleme zeigten die vier Jahreszeiten an und hatte jedes derselben einen Theil der Gegend von Poritsch zum Hintergründe. Das Zeug- niß dieses Obelisken erreichte aber in 12 Jahren seine Endschaft, denn der heftige Orkan am 7. December 1868 zerbrach denselben. — (Er wurde nicht wieder aufgerichtet.) Auch bei Scheunen in den Vorstädten legten sich früher grundbesitzende Städter Gärtchen, und in den derselben Erkern Sommerlogis an, wie die Großmann- sche Scheune am Leichenwege an der Frauenstraße noch bezeugt, und wie es gleicherweise früher bei der Nikolaus'schen, jetzt Tzschaschel'schen Scheune, ehedem die „dreizipfliche" genannt, und auch anderwärts der Fall war, wo die Herrschaften besonders zur Erntezeit gern weilten. Mit sehr vielen steinernen Figuren war auch früher der Hanner'sche Garten auf der Weidengasse, jetzt Oybinerstraße, geziert, welcher 1879 umgestaltet wurde.