— 48 — Der Garten war nach Israels Tode an Kaufmann Besser gekommen, der in einer kunstvoll erbauten Gruft auf dem Kreuzkirchhofe ruht. Nachher an den Kauf mann Bürger, dann an Apotheker AL Knispel, welcher ihn an Kaufmann Christian Exner verkaufte. In dem sehr großen, nahe an der Promenade stehenden Ge wächshaufe, befand sich eine sehr zahlreiche Orangerie, welche im Sommer die Gänge des Gartens schmückte; ein Gegenstand, der fast aus der Mode gekommen ist. Zu I)-. Knispels Zeit war im Gewächshause ein Kegel schub angebracht, und 2 daranstoßende Zimmer dienten im Sommer und Winter zu geselligen Zusammen künften, von denen AL Knispel ein ganz besonderer Freund war. Als man 1835/36 die Johanniskirche einbaute, wurden sämmtliche Gipskapitäler in dem großen Gewächshause gegossen, ebenso die angebrachten Gips verzierungen an den Pfeilerbögcn. Das Gewächshaus hatte bis zum Jahre 1844 an der Südseite oben einen sogenannten Sonnenfang, d. h. einen hohen, gegen Süden sehr weit vorragenden Ueberbau von Holz, welcher bestimmt war, die Sonnenstrahlen zurück auf die schief liegenden Fenster zu werfen. Auf den Bret tern dieses Ackerbaues sah man noch Spuren von Malerei, welche die Ansicht des Gartens, wie er unter Nesens Besitz gewesen war, darstellten. Die Mitte des Gemäldes zeigte eine große Gesellschaft, welche sich auf alle Arten dew Gartenvergnügen hin gab, so z. B. Damen brachen Blumen, Herren pflückten Obst rc. Im Jahre 1844 wurde dieser Sonnenfang abgetragen und dafür ein niedriges Dach aufgelegt, welches mit in Theer gesottenen Papptafeln bedeckt wurde, was wohl zu den ältesten Dächern dieser Art zu zählen fein dürfte, die man in unserem Zittau er richten ließ, Der ganze Garten besteht aus drei in