— 44 — Polen in Schlesien irgendwo mit der großen Bres lauer Spritze zusammengetroffen, welche eben für Zittau bestimmt unterwegs gewesen, die Sache habe ihn in- teressirt, der Zittauische Rath sei von ihm gegen den die Spritze begleitenden Bauschreiber Johann Heinrich Möller von Zittau wegen solcher Fürsorge gelobt, auch sei von ihm ein Besuch auf der Rückreise zuge sagt worden. August hielt Wort. Damals waren die Reisen der Fürsten sehr umständlich; darum waren hier schon 8 Tage vor der Ankunft königliche Köche und Zuckerbäcker, die der Rath von Dresden kommen ließ, in Thätigkeit, und der Oberschenk, Baron von Seifferitz, besprach über diese Angelegenheit mit dem Rathe. Nachmittags in der 5. Stunde am Jahrmarkt sonnabende, gerade wie vor 56 Jahren Johann Georg II., kam der König. Er zog von mehreren Generälen und Geheimräthen begleitet, mit dem Grafen von Watzdorf in einem Wagen zum Frauenthore, bei dem die Bürger garden in Reihen standen, ein. Die westliche Hälfte des Marktes mußte von Buden leer bleiben, weil hier das Militär paradiren mußte. Des Königs Quarüer war das Haus des Bürgermeister Stoll, das zuletzt Just'fche, jetzt der Stadtkommun gehörige, am Markt und der Baderstraße gelegene Haus, wo auch sonst die Zittau besuchenden Fürsten abtraten. Unten im Hause empfing ihn der Rath fußfällig, Stoll hielt die Anrede und übergab die Stadtschlüssel in einem rothsammetnen Beutel. Benachbarter Adel war zugegen. Eingedenk der Veranlassung dieses Besuches ließ der König, der sich jetzt am Fenster dem zahlreich versammelten Volke zeigte, die neue Breslauer Spritze probiren, deren Wirkungen, indem ein Heuwagenknecht vom Pferde ge spritzt wurde, ihm vieles Vergnügen machte. Beschenkt wurde er, nach der Sitte jener Zeiten, mit einem gold-