— 38 — zu Anfänge des vorigen Jahrhunderts von einem Be sitzer (städtischen Beamten) erbaut und mit einem Lust garten umgeben. Westlich standen die erst von Uhr land abgetragenen Wirtschaftsgebäude. Südlich vor der Villa befand sich ein zirkelförmiges Bassin mit Fontaine. Auch fanden sich an Eingängen mehrere auf Postamenten aufgestellte Steinfiguren in Kinder gestalt, die Jahreszeiten u. s. w. darstellend. Lange Zeit besaß den Garten der Urim. Ll. Richter (7 1815), wo er sich noch im schönsten Flor befand, bis er 1821 von Uhrland son. zu einem Gemüsegarten eingerichtet wurde. In diesem Garten war noch 1829 ein Riesen- Ulmenbaum (Rüster, Fliegenbaum) mit majestätischem Wüchse vorhanden. Der unvergeßliche Zeichenlehrer Müller zog es daher vor, von dieser Stelle aus ein Kupferblatt in Bogenformat zu fertigen. Den Vorder grund desselben hebt diese schöne Ulme, zwischen ihr und dem entgegengesetzten Fichten- und Birkenwäldchen, erblickt man von den schlesischen und böhmischen Ge birgen umsäumt die Stadt Zittau mit ihren Thürmen, wo sich die damals noch unvollendete St. Johannis kirche, in der Gestalt, wie sie einst werden sollte, ganz besonders hervorhebt. (Ein wirklich schönes, aber jetzt selten gewordenes Bild.) Der sonst Harnmerschmidt'sche-, Nesensche-, Jsrael'sche-, Bcsser'sche-, Bürger'sche-,Knispel- sche-, Exner'sche-, jetzt Wäntig'sche Garten, vor dem Bautzner Thore gegenüber dem Johanneum gelegen. Und dieser ist es, bei dessen Geschichte wir etwas länger verweilen wollen. Wohl kein Lustgarten Zittaus hat des Geschicht lichen so viel aufzuweisen, als eben dieser. Sind auch die hier gegebenen Nachrichten immer noch mangelhaft