— 31 — Weil 20 Jahre später dessen gedacht wird und zwar bei Gelegenheit einer Wasserleitung.*) Als man 1599 das Wasser, welches aus zwei Brunnen auf dem damals Arlt'schen Gute, jetzt Nr. 85 in Obereckartsberg in hölzernen Röhren bis zum „Schlüssel" und dann die Dreh- und Voigtsgasse ent lang in die Vor- und auch innere Stadt geführt hatte, soll auch das Grundstück eine Ableitung davon gehabt haben. Man bediente sich in früheren Jahrhunderten bei solchen Wasserabzweigungen des Ausdruckes: „eines Strohhalms stark", odereines „kleinenBohrers", auch „eines Bankbohrers stark" laufen zu lassen. Letzterer Ausdruck findet sich urkundlich in einem Wasserstreit der Oybiner Mönche und dem Stadtrathe zu Zittau beim Jahre 1536 vor. Der erstere Aus druck, eines Strohhalmes stark, kommt oft in alten Kaufbriefen derjenigen Zittauer Grundstücksbesitzer vor, welche laufendes Wasser von den städtischen Wasser leitungen zu erhalten berechtigt waren, z. B. Gasthöfe, Bierhöfe, Färbereien rc. Es läßt sich aber denken, daß die bestimmte „Strohhalmstärke" wohl auch manch mal überschritten worden sein mag. — Ob diese Wasser leitung von 1599 einen dabei befindlichen Lustgarten bewässert habe, läßt sich freilich nicht mehr nachweisen. Erst 1741 unterm 19. Mai findet sich angemerkt, daß die damalige Besitzerin Frau Eva Elisabeth Mayer „laut Concenß für verlangtes Röhrwasser zum Garten am Eckartsberge, so Dorfgut ist, Terminlich —- 4 Gr. 8 zu zahlen" hatte, sicherer Beweis, daß der Garten 1749 vorhanden war. * Carpzov, Ann. Zitt. I, 34. — Pescheck, Stadtgesch. II, 206. — Morüwek, Eckartsberg, S. 59.