— 22 — Jahren bis 1830 hatte die Villa und das anstoßende Gärtchen Herr Bürgermeister Johann Traugott Weise (f 1832) in Pacht. Die Familie Besser existirte in Zittau schon um 1670 bis 1790. Herr Kammerrath C. E. Besser besaß um 1757 auf der Burggasse drei Bleichen und zwei Gärten, einen Vierhof in der Weber gasse, sowie eine Farbe in der böhmischen Gasse. Er hatte die Gewohnheit, auf seinen Grundstücken an der Burggasse die gegen die Gasse gerichteten Eingangs- thüren zumauern zu lassen, an 3 seiner früheren Grund stücke sind sie noch zugemauert. Der Grätz'sche Garten, beim ersten Gute in Niederolbersdorf gelegen, wurde im ersten Viertel des vorigen Jahrhunderts von dem reichen Kaufmann Carl Heinrich Grätz aus Lüneburg ge bürtig terassenförmig angelegt. Grätz ruht in seiner kost spielig erbauten Gruft auf dem hiesigen Kreuzkirchhofe (geb. 17. Mai 1671, s 13. Juni 1730), wie seine Grabschrift besagt, „seiner Nutz- und Schlaf kammer für sich und seine Familie." Seine, seiner Gattin und Sohnes metallene Namcnsbuchstabcn, welche vergoldet in gothischen Zügen gehalten auf die Marmorplatte angeschraubt waren, haben aber diebische Hände entfernt. Grätz besaß außer diesem Gute auch die anstoßende Bleiche und erbaute von 1710 an, wie Inschriften besagen, im Verlauf von 7 Jahren das Haus mit Mittel- und Hintergebäuden Nr. 312 in der Weberstraße. Die lateinische Inschrift über dem Portal, welches die Figuren des Merkur und der Cybele verschö nern, heißt im Deutschen: „Dieses Haus ist mit Gottes Hülfe gebaut und Gottes Ruhme ge weiht!" (Hauskapelle). Ursprünglich war der Garten im französischen Stil angelegt, wurde aber später unter dem