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Die älteste» Vrtsherrschaftc» von Oirschfclde. ' 11 wesentlich vervollständigen können, so daß dieselbe jetzt von Mitte des (4. Jahrhunderts bis etwa (42Y als lückenlos gelten darf. Der (Lomthur wohnte zu Hirschfelde chn „Pfarrhofe", dem jetzigen Pastorat. Natürlich hatten die herreit v. Zittau die neugegründete Pfarrei auch ausstatten ,nüssen mit widemuth und Lrbunterthanen. Erstere be- stand aus gegen 430 Scheffeln Land, theils an Aeckern, theils an wiesen, meist gelegen zu beiden Seiten des nach Wittchendorf führenden „Eomthur- weges". Die also nicht unbedeutende Feldwirtschaft wurde, (ganz ebenso in Zittau) von einem in Hirschfelde selbst, vermuthlich in der Nähe des „Angers" gelegenen „Lomthurhofe", später, als dieser abgebrannt war, von einem in der Nähe der Äecker neuerrichteten Maierhofe aus betrieben, wir dürfen annehmen, daß diese „Eomthuräcker" ursprünglich den Haupt- theil der gutsherrschaftlichen Felder von Hirschfelde bildeten, und daß die Herren v. Zittau bei der Dotation der (Lammende nur noch jenes „kalte Vorwerk" sich vorbehicltcn, welches das Dominialgut der späteren Grtsbesitzer ausmachte, wie viel Lrbunterthanen der (Lomthur besaß, weiß man nicht; daß er aber über sie die vollen Rechte eines Erb- und Gerichtsherrn ausübte, daß sie ihm Erbzins zu zahlen, hofedienste zu leisten hatten, daß etwaige Vergleiche „vor dem (Lomthur" abgeschlossen werden mußten und Grundstücke nur „mit Rath des Erbherrn, des würdigen Herrn, des Aomthurs", verpfändet werden konnten, geht aus zahlreichen Stellen der hirschfeldcr Schöppenbücher hervor. Wohl hatten die (Lomthure ein be sonderes Buch, „das Mrdensbuch", in welches die Rechtsgeschäfte ihrer Unterthanen eingetragen wurden; als aber >570 die (Lommende zu bestehen aufhörte, wurden vorsichtshalber mehrere dieser Einträge auf Antrag der Betheiligten „aus dein Vrdcnsbuch allhier zu Hirschfelde gezogen und ins Schöppenbuch verleibet". Schon seit den zwanziger Jahren des (6. Jahrhunderts hatten sich in Zittau Rath wie Bürgerschaft trotz alles Widerstandes des dasigen Lommendators der Reformation zugewcndet. Mindestens seit (536 gab es in Hirschfelde keinen (Lomthur mehr, sondern nur weltgeistliche. 1543 zuerst (wie es scheint, nicht (530) hatte der Rath mit dem Zittauer (Lomthur ein später mehrfach wiederholtes Abkommen, die Anstellung von Geist lichen betreffend, geschlossen und (558 speciell mit Bezug auf hirschfeldc ein Einvernehmen,'zunächst auf 3 Zahre, getroffen, „die Bestellung eines Pfarrers und Seelsorgers in Hirschfelde belangend" h. Der infolge dessen in demselben Jahre vom Rache eingesetzte Ulrich Rule wirkte gewiß schon völlig in, reforn,«torischen Geiste. Da aber (555 zugleich mit dem Lomthur- hofe auch der pfarrhof abgebrannt war, so mußte sich.Rule, ebenso wie schon sein Amtsvorgänger, selbst ein Häuschen in Hirschfelde kaufen, wo er wohnen konnte. Die letzten beiden (Lomthure von Zittau und zugleich von Hirschfelde waren (seit (558) gar nicht mehr Mitglieder des Zohanniterordens, sondern Weltgeistliche aus dem hohen böhmischen Adel. Es war natürlich, daß sich zwischen ihnen und den, Rathe der Stadt Zittau allerhand „Zrrung, 9 Larxzov, Anal. IH. ,7.