Tobias und die Schwalbe. 9 Nische Sprichwörter, SVO andere Gegenstände aus der Ethik und eine Anzahl zwölszeiliger Strophen Gegenstände aus der neueren Ge schichte Frankreichs und Spaniens, — alle freilich ebenso trocken, wie trioial. Die ersten dramatischen Versuche Weises sind wie seine erste» lyrischen Gedichts in den „Überflüssigen Gedanken" niedergelegt, ge hören also noch seiner Leipziger Periode an. „Die triumphirende Keuschheit" ist das erste Stück betitelt, welches deshalb besonders interessant ist, weil die didaktische Richtung noch ganz in den Hintergrund tritt und der Dichter es ohne irgend welchen pädagogischen Hintergedanken verfaßte. Der Inhalt ist eine Moderni sierung der Geschichte Josephs, das Pendant dazu ist „Die beschützte Unschuld", ein nicht übel angelegtes Jntriguenstück, plump und unge schickt ist freilich die Lösung des Knotens und dis maßlosen Ergüsse des Zorns erinnern noch allzusehr an Hossmannswaldau und Lohen stein. — Ein weiteres Stück der Jugendperiode ist „Die betrübte und getröstete Galathee," das einzige Schäferspiel Weises. Er schildert unS in Anschluß an Ovid (blot. XIII, 73L kg.) die Liebe des Acis zu der Nymphe Galatea und die Rache des verschmähten Nebenbuhlers Polyphemos. Palm nennt eS eins Satire auf die Schäfergedichte an derer, da die Sentimentalität ganz in den Hintergrund tritt, dafür aber desto mehr komische Momente singeflochten find. Das Stück selbst macht -inen angenehmen Eindruck durch den fließend geschrie benen, jeglicher Breite und Langweiligkeit entbehrenden Dialog. Eine unglückliche, aber durch die Richtung der Zeit zu entschuldigende Idee war eS, ein allegorisches Stück zu verfassen, welches den Titel „Das dreysache Glück" trägt. Es ist ein- Verherrlichung der Stadt Leipzig; drei Freier bewerben sich um die reiche Erbin Hsioaris (die Messe), nach mannigsachen Jntriguen müssen Salinas (Halle) und Evlonas (Erfurt) ihrem glücklichen Nebenbuhler Uüihras (Leipzig) das Feld räumen, der die Hand der ileioario erhält. Daneben läuft noch die Werbung des «ermanns, der die akademische Jugend Leipzigs vorftellt, um die Schwester des Lkil^ras Iloliovnia (die Universität). Eine Entschuldigung für diese Geschmacklosigkeit ist es wohl, wenn Weise in der Vorrede zu diesen Stücke angiebt, daß es seinen Dank ausdrücken solle, den er Leipzig schulde. — Erwähnen wir schließlich noch, um die erste Periode der dramatischen Thätigkeit Weises vollständig vor Augen geführt zu haben, dis sogenannt- „Complimentier-Komödie".