8igd. Es ist eine Klage von diesen Junggesellen, daß er so lang in Erwartung seiner Hochzeit nachgesetzet wird: Und die hat er verlohren, damit soll er auch an seinem Ehren-Tage vexiret werden. Rod. Es muß öffentlich verlesen werden. Meister Ki lian, köut ihr lesen? Kil. Ich weiß nicht, schreiben kan ich, aber nicht lateinisch. Rod. Was könnt ihr, Meister NÄrcolxkus? LIure. Wo die Verse berust sind, so kan ich sie wieder reine machen. Aber wo viel lateinischer Qvarck drunter steht, so lese ihn ein ander, und nicht ich. Rod. Siehe da, Meister Sandseigermacher, ihr habet eine hübsche Sprache, verlest ihn. Rioocksnnw. Wo euch mit meiner Sprache waS gedienet ist, so kan ich in Ansehung der künfftigen Hochzeit wol ein Briefgen lesen. blort. Ich bin ein Sterngucker, ich werde mich besser darzu schicken, wo jrgend was darbey zu xrognostioiren ist: Denn aus den Liedern propheceyet man von den Poeten. Rod. So mag es auch Key dem Sterngucker bleiben: Der sol das Lied vitiren. Alort. (Liesst das Lied.) 1. ICH komme schon zu sechszehn Jahren, Ach Venus sieh mein Elend an, Sol ich mich denn so lange sparen, Biß ich im Barte streicheln kan? Ach weise mir ein zartes Lamm, Und mache mich zum Bräutigam. 2. Was sol ich stets zur Jungfer gehen? Es ist doch weder halb noch gantz: Da muß ich an der Thüre stehen, Und da versagt sie mir den Tantz,