mächtigen. Letzterer hatte aber die Verstärkung nicht abgewartet, sondern den Feind angegriffen. Die Kaiserlichen, befehligt vom Generalmajor de Vins, bestanden ans zwei italienischen Bataillonen, zwei Bataillonen Kroaten mit Scharfschützen, leichter Reiterei und Artillerie. Sie wurden umgangen und retteten sich in die Wälder, während die Preußen ein Lager auf den Höhen bei Zwickau bezogen. In den nächsten Tagen wurde der größte Theil der Oesterreicher gefangen eingebracht; Kanonen und Fahnen waren ebenfalls er beutet worden. Den Verlust der Feinde an Todten und Verwundeten be rechnete Heinrich auf 3000 Mann. De Vins hatte sich mit der aus Kroaten bestehenden Vorhut gerettet. Er schob die Schuld des Unfalles auf den ge fangenen Oberst Bossi. Interessante Einzelheiteil über diese Kämpfe enthält ein Artikel I)r. Moschkaus über die Oybiner Wiesen in Nr. 94 der Zittauer Nachrichten von 1883. Es heißt dort: Bereits ain 30. Juli gab es kleinere Zusammenstöße zwischen den Preußen und Oesterreichern bei Röhrsdorf, Lichtewalde, am Rabenstein und bei Krombach. Am 1. August frühzeitig rückten hundert Oybiner aus, die Bollwerke an den Wiesen zu verstärken. Gegen 9 Uhr mußten sie unter Führung eines österreichischen Lieutenants die Verhaue in dein Dorfe Hain am Fuße des Hochwaldes aufbessern. Hier wurden sie aber gegen 11 Uhr von preußischen Husaren umzingelt, die sie zwangen, die kaum fertigen Verschanzungen wieder zu demolieren. Gegen 3 Uhr mußten die Oybiner die Verhalle am Einsiedel wieder erneuern, zu welchem Zwecke ein Dutzend mächtiger Bäume gefällt wurden. Mitten in der Arbeit aber kam Befehl zu retirieren, die Oesterreicher eilten in das befestigte Lager auf deu Wieseil, die armen geplagten Oybiner aber furchterfüllt in die Felsklüfte ihrer Wälder. Die Grenze von Georgenthal bis Hain war am Abende dieses Tages bereits im Besitze der siegreich vordringenden Preußen. Am 2. August war die ganze Grenze bis Grottau hin von den Preußen und den mit ihnen verbündeten Sachsen besetzt. An diesem Tage wurden die Oybiner Wiesen der Schauplatz eines Gefechtes. Während am 1. August schon, infolge preu ßischen Befehls, die Kaminstraße ausgebessert wurde, rückte am 2. August frühzeitig ein preußisches Korps unter General von Knobelsdorf mit vieler Artillerie von Krombach und Hain theils auf dem „miserablen" jetzigen Weberwege, theils durch Oybin auf der Kammstraße gegen das stark befestigte Kammloch und den Kamm nächst den Wiesen. Zur Heraufschaffung der Ka nonen waren durchschnittlich zwölf und mehr Pferde erforderlich. Die Linie Falkenberg, Kamm und Wieseil waren von Scharsschlitzen, Kroaten und Husaren des kaiserlichen Generals de Vins, dessen Hauptlager sich am Falkenberge gegeil Petersdorf zu befand, stark besetzt. Die Verhaue am Kammloch gaben die Kaiserlichen selbst auf. Vom Hochwalde und den Wiesen her eröffneten sie hierauf durch 200 Husaren das Gefecht, welches bald auf der ganzen Linie entbrannte. Gegeil den Falkenberg zu (Straße nach dem Forsthause Nr. 6) gelang es den Preußen, geführt von Oberst von Bredow, zuerst Er folge zu erringen, obwohl die preußischen Truppen vom Hochwald und Fal kenberg iil eiil Kreuzfeuer genommen wurden. Ungleich schwieriger gestaltete sich iildeß die Einnahme der österreichischen Stellungen auf den Oybiner Wiesen, die man mit großer Entschlossenheit vertheidigte. Endlich ließ General