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8 Geschichte der Grtsherrschaften von Hainewalde rc. Nach des Vaters Tode verkauften seine Söhne Galt, Jakob, Hans, Martin und Nickel von Mauschwitz s3s6 etliche Bauern in Ober- und Niederoderwitz mit der Landgabe und den beiden psarrlehen um HOO Gulden ungar. an die Stadt Zittau. Im Jahre s52H fand unter den Brüdern eine Trbtheilung statt. Gall und Jakob überließen ihren Antheil an Hainewalde und Gersdorf an Martin, und Nickel den seinen an Martin und Hans „der Gesammthand unbeschadet". Noch besaßen aber die Gebrüder nach dem oben erwähnten Verkaufe Mitteloderwitz. Im Jahre s532 entstand zwischen den Gebrüdern von Schleinitz und Hans von Mauschwitz, ihrem Belehnten, einerseits, und den Tölestinern zu Oybin und dem Rathe zu Zittau andererseits, ein Streit wegen einer Schaftreibe, auf welche die erstgenannten ein Recht zu haben vermeinten. Der Landvogt Zdislaw Berka von der Duba brachte einen Rezeß zu Stande, demzufolge Mauschwitz die Treibe aufgeben und versprechen mußte, die Bauern von Niederoderwitz nicht mehr zu verdrängen H. Als Hans von Mauschwitz um s533 gestorben war und einen Sohn, Nicolaus von Mauschwitz hinterlassen hatte, so verkauften dessen Vormünder Gallus von Mauschwitz zu Sdier und Jakob von Alüx zu Alüx den Rittersitz Mitteloderwitz an die Gebrüder Hans Joachim, Alexander und Michael von Areischau. Den Lehnbries stellten die Gebrüder von Schleinitz zu Rumburg im Jahre s337 Dienstags am Tage clorotbsao vir^iiä« aus^). Hans und Martin von Mauschwitz hatten ihre Besitzungen schon s529 an Tyl Anebel (Tylemann) verkauft. Tyl Anebel erwarb im genannten Jahre außer Hainewalde auch das damals dazu gehörige Gersdorf. Freitags nach Tmpfängniß Mariä wurde er vom Landvogt Berka von der Duba mit beiden Orten belehnt. Das an Hainewalde anstoßende Großschönau kaufte er s53s von Antonius von Uechtritz^). Jedenfalls wohnte er in Hainewalde; denn nach den Großschönauer Schöppenbüchern verhandelte daselbst an seiner Stelle in der Regel sein Amtmann Melchior Burkart. Obwohl er nie „von Anebel" genannt wird, gehörte er doch, wie weiter unten nachgewiesen werden wird, dem Adel an; denn sonst würde ihn im Jahre s530 die Gberlausitzer Ritterschaft in dem Streite mit den Sechsstädten nicht zu ihrem Syndikus ernannt haben; ebenso würde er s537 von der Zittauer Landschaft nicht für den Prager Landtag zum Abgeordneten H und am 26. März s3HH, als wegen des Schuldenwesens Aaspars von Aottwitz auf Diehsa auf dem Voigtshofe zu Görlitz nicht zum Marschall gewählt worden sein. Das Ritterrecht wurde daselbst „in der großen Stube" von s2 Personen aus s2 Geschlechtern des Oberlausitzer Adels abgchalten. Tyl Anebel hatte dabei einen weißen Stab in der Hand und hegte das Ding^). Erst neuer- ') Korschelt, Mderwitz, 2y, pescheck, Zittau, I. 2H2. Korschelt, Vderwitz, S. zo. 9 A. Dresden. Lehn im Budissinischen, ;520, Lol. sb, sk. 9 Knothe, Gesch. des Dberlaus. Adels, 5. ZOZ. Script, rsr. Ims. K. I". IV. s;2. Im lidr. vaissiv. von t5ZH—40 findet sich ein Brief Dominlcs. 8. Llictiustis >558 an Tilo Knebeln zu Hainewalde. 9 Vberlaus. Nachlese ;7?o, S. und Laus. Mag. Bd. 7;, S. 65.