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Geschichte der Grtsherrschaften von lfainewalde rc. 7 genommen. Drei Wochen später enthauptete man in Zittau neun Adelige und hängte eine gleiche Zahl. Sechs von den Adeligen, welche in Görlitz gefangen gehalten wurden, mußten am s2. August d. I. bei ihrer Frei lassung im Verein mit dreizehn Bürgen geloben, sich nicht zu rächen. Unter den Bürgen ist an erster Stelle Franczko von Warnsdorf genannt. Jedenfalls ist es derselbe Franczko von Warnsdorf, welcher unter dem 20. November s^23 in den Görlitzer Rathsrechnungen S. s52 genannt wird. Gr scheint damals Gießmannsdorf östlich von Lauban besessen zu haben. Gin Greigniß, welches in diese Zeit fällt und dessen Schauplatz das Gebiet von Hainewalde war, möge hier Erwähnung finden. Es war im Jahre IW7, als am s8. November zwischen dem Breiteberge und der Koitsche ein erbittertes Gefecht stattfand. Hussiten, welche die Zittauer Gegend ausgeplündert hatten, zogen sich, 800 Mann stark, am genannten Tage mit großer Beute an Vieh über Pechau und Hörnitz zurück, um sich nach Warnsdorf und Tollenstein zu wenden. Die Zittauer lagen im Gehölz des Breiteberges an der Straße nach Großschönau im Hinterhalt. Sie hatten zuvor einen Kundschafter aufgefangen, den man zwang, die sorglos mit abgelegten Tartschen und Armbrüsten heranziehenden Böhmen durch ein falsches Zeichen in's Verderben zu locken. Die Hussiten wurden über fallen und gänzlich geschlagen. Gegen chO blieben todt auf dem Kampf plätze, worunter auch ein Anführer, von Lottitz auf Schirgiswalde, sich befand. Die Zittauer nahmen den Gegnern den ganzen Raub wieder ab. Hans von Muschwitz, auch Mauschwitz genannt, besaß, wie schon erwähnt, gegen Ende des ch. Jahrhunderts außer Hainewalde, Gersdorf den Antheil von Gberoderwitz, auch als Schleinitz'sches Afterlehen das Rittergut Mitteloderwitz. Gr wird mehrfach bei Rechtsstreitigkeiten erwähnt und muß ein angesehener und einflußreicher Mann gewesen sein. Zunächst wird er bei den Streitigkeiten genannt, die im Jahre s^97 wegen des Brauens auf dem Lande zwischen dem Adel und der Stadt Zittau entstanden waren. Da die Städte das Bierbrauen auf den Adelshöfen nicht mehr hindern konnten, schloß Zittau im erwähnten Jahre mit der Ritterschaft einen Vertrag, daß wenigstens in den betreffenden Kretschamen bei Geld strafe kein anderes als Zittauer Bier verschenkt werden solle. Gleichzeitig schloß er in demselben Jahre in Gemeinschaft mit den anderen Mitgliedern der Ritterschaft des Zittauer Weichbildes mit der Stadt Zittau einen Vertrag wegen der Gerichtsbarkeit und anderer Irrungen Montags nach Lätare am St. Tiburtiustage ab; ebenso chsO ein Nebereinkommen für Zittau mit der Stadt Lcipa in Böhmen und außerdem bewirkte er löflö durch seine Bürgschaft, daß der Rath zu Zittau zwei Gebrüder von Weigsdorf auf Reibersdorf, welche einen Reichenauer Rathsunterthanen gemißhandelt hatten, aus dem Gefängnisse entließ, nachdem sie versprochen hatten, daß sie ferner Frieden halten 'würden. Im Jahre fö02 war er Gewährsbürge für Adam von Kvaw beim Verkaufe von Schönfeld und s507 wird Hans von Mauschwitz als Vormund der Kinder des Zittauer Bürgers Wenzel von Lisersdorf angeführt H. 9 Larxzow, ^nul. H. S. 25Y und so, Pescheck, Zittau I. S. und Korschelt, V derwih, S. 27.