Geschichte der Ortsherrschaften von Hainewalde mit Antheilen von Ober- und Niederoderwitz und der Herrschaften von Spitzkunnersdorf (seit vorigem Jahrhundert Kyaw'sches Majorat)
Titel
Geschichte der Ortsherrschaften von Hainewalde mit Antheilen von Ober- und Niederoderwitz und der Herrschaften von Spitzkunnersdorf (seit vorigem Jahrhundert Kyaw'sches Majorat)
Autor
Korschelt, Gottlieb
Verleger
[Selbstverlag der Oberlausitzischen Gesellschaft der Wissenschaften]
Geschichte der Drtsherrschaften von stainewalde rc. 3 über 60 Schock guter böhmischer Groschen am Sonntag nach St. Urban (27. Mai) s3st7 ausstellen, geloben die Bürgen Wenzel von Donyn, Aonrad und Heinrich von Maxen und Albrecht von Opel dem Heinrich von Ayaw und seinen Erben und „zu getrennter Hand Heinczil von Swoyka, seinem Schweher", am nächstkommenden Michaelistatze die 60 Schock zu zahlen, oder bei Nichtzahlung ein jeder mit einem Anecht und zwei Pferden in Friedland einzureiten und in einer ehrbaren Herberge zu bleiben bis zur Zahlung der Hauptsumme „und allen schadens der doruf ginge und gegangen were in Lhristen adir (oder) under Juden"'). Nach Linlagerungsrecht verbürgen sich ferner Heinrich und Aonrad von Ayaw für Hinko Berka von der Duba unterm 2H. Juni W3 in einer Schuldverschreibung an Ezaslau von Gersdorf. Schuldner sowohl als Bürgen verpflichten sich, mit einem Anecht und zwei Pferden in Görlitz einzureiten und daselbst in einem ehrbaren Gasthause bis zur Zahlung zu bleiben^). Ganz besonderes Interesse gewährt aber eine am Montag nach visilcckicmsm Llurius (3. Juli) W3 ausgestellte Urkunde, nach welcher die Brüder Heinrich von Ayaw zu Reibersdorf und Aonrad von Ayaw zu der Reichstadt, sowie Hans von Warnsdorf auf Hainewalde und Benedict von der Eibe sich als Selbstschuldner bekennen, daß sie „vorsatzt haben dy gestrengen Anechte Nickeln und Aaspar zu Gersdorf zu Tucherof gesessen (Tauchritz) und Heinrich von Nichwitz (Uechtritz) zu der langen Oelisen (Langenölsa) bei Ozar Juden von Liegnitz vor s8 Schock und vor sOO Schock guter behmischer Groschen". Sie geloben ihre Bürgen zu ledigen und zu befreien, im Lntstehungsfalle aber in ein ehrbares, ihnen zu bezeichnendes Gasthaus zu Görlitz, ein jeder mit einem Anecht und zwei Pferden ein zureiten und darin „ein recht inlag zu leisten vnd zu halten" bis sie die Genannten „gantz und gar geledigt vnd gefreyt"H. Im Jahre W3 den 2H. Juni verbürgten sich die beiden Brüder Aonrad und Heinrich abermals gleichzeitig mit Heinrich von Nichwitz (Uechtritz) auf Langenölsa, Hans von Warnsdorf, Wulfell genannt, und Benedict von der Eibe für Hinko Berka von der Duba. W6 findet sich ihr Bruder Friedrich in einer Prager Urkunde unter den Bürgen. Im Jahre Ws> löste Friedrich seinen Bürgen, den Burggrafen Wentsch von Donyn zu Görlitz vor gehegter Bank^). Aonrad von Ayaw aber zahlte mit seinem Weibe im Jahre WH dieser Stadt 300, vom Landvogte dargeliehene Schock Groschen aus und „ward dafür geehret"st. Die Gebrüder von Ayaw besaßen Ende des W Jahrhunderts jeden falls schon als väterliches Erbe Waltersdorf und Antheil an Gberoderwitz, letzteres vielleicht als Afterlehen der Burggrafen von Dohna auf Grafen- stcin. Noch WH verkaufen die Gebrüder Heinrich, Aonrad und Friedrich 9 Urkundensammlung (Zittauer Bibliothek) III. 268. 2) Urkundensammlung (Jittauer Bibl.) III. 622 und Ränffer Gesch. der Gber- lausitz V. S. qz2. st Ayaw's Familienchronik S. 54 und 55. st Görlitzer Lntscheidebuch. st Lrudelius, Lxcerxte ans den Görlitzer Rathsrechnungen. 1*