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24 Geschichte der Vorherrschaften von Haincrvalde rc. Zugleich ward dem Inhaber des sächsischen Fideikommisses die Ver pflichtung auserlegt, den mit großen Aosten angelegten und mit besonderer Liebe gepflegten Hainewalder Schloßgarten nebst den Röhr- und Vexier wassern, sowie die dortige Orangerie, nöthigenfalls durch den Ankauf von Erfatzbäumen für die eingegangenen, in eben dem Zustande wie bei dem Tode des Testators zu erhalten Zwei Töchter starben frühzeitig. Der bereits oben erwähnte einzige Sohn, geboren den 30. Juli s734, studierte in Wittenberg, wurde Landkammerrath und verehelichte sich den s2. März s775 mit Henriette Wilhelmine, der Tochter Ambrosius Thierbach's, Bürgers, Lhirurgs und Zolleinnehmers Tochter, von der ihm an: ly. November s776 ein Sohn geboren wurde, der bald nachher starb. Durch den Tod des am s5. Juli s778 kinderlos verstorbenen Landkammerraths von Aanitz^) gelangten die Güter wie schon besprochen, infolge testamentarischer Bestimmung als neu errichtetes Majorat an Ernst August Rudolph von Ayaw auf Friedersdorf, Gieß mannsdorf und Aörbsdorf. Dieser war am 29. Mai s739 geboren. Sein Vater war Otto August Leopold von Ayaw auf Friedersdorf, die Mutter Barbara Elisabeth geb. von Gersdorf aus den: Hause Bellmannsdorf. Nachdem der junge von Ayaw von s756 an das Gymnasium zu Görlitz besucht hatte, studirte er von t759—65 in Wittenberg, wurde s766 Depu- tirter der Standesherrschaft Seidenberg, welches Amt er zwei Jahre später niederlegte. Seit s776 war von Ayaw Landesältester des Görlitzischen Areises. Im Jahre s779 wurde er Amtshauptmann. Als er s803 sein Gut Friedersdorf verkauft hatte, siedelte er nach Hainewalde über. Seit s766 war er mit Johanne Erdmuthe Tharlotte von Iugenhoff aus dem Hause Mittelherwigsdorf bei Löbau vermählt, welche in demselben Jahre als Wöchnerin starb, und seit dem 5. Juli s768 mit Friederike Wilhelmine Lharlotte von Ayaw (geboren den 8. August s748, gestorben den s6. Januar s787), der Erbin des im Mannsstamme bereits erloschenen Hauses Gieß mannsdorf. Durch diese Vermählung ward Gießmannsdorf mit Frieders dorf wieder in einem Besitz vereinigt. Ernst August Rudolph von Ayaw stand in allgemeinster Achtung und sicherte sich bei seinem Tode, welcher am 29. Dezember s8s4 erfolgte, ein dankbares Andenken. Mit Hainewalde, Ober- und Niederoderwitz und Spitzkunnersdorf wurde er am Bartholomäus landtage 1,778 belehnt. In seiner zweiten Ehe wurde er Vater von acht Aindern: 1. Tharlotte Wilhelmine Ernestine geb. den 30. April s769> 5ie vermählte sich an: s5. Februar s795 mit August Thristoph von Linnenfeld auf Berna und Aunnerwitz, später auf jDotschapplitz, welcher am 7. Mai s835 starb, während seine Gattin ihm erst am s6. September 1,855 im Tode folgte. 2. Ernst August Wilhelm von Ayaw. 9 Ayaw'sche Familienchronik, 5. :?o und Dornick's Herrschaften von Hainewalde und Spitzkunnersdorf, S. :o. 9 Lans. Mag. :?78. S. 225.