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22 Geschichte der Vrtsherrschaften von Hainewalde re. währenden Andenken dieser Erlösung" H, am 27. Mai I7>7, er selbst aber am 8. Februar 172^, nachdem er (Christiane Tugendreich von Ayaw aus dem Hause Hriedersdorf zur Erbin seiner Güter eingesetzt hatte. Dieselbe, geboren den 2. September (705, ward von ihrer Groß tante Viktoria Tugendreich von Aanitz, geb. von Ayaw, in Hainewalde erzogen. Hier lernte sie ihren späteren Gemahl den preußischen Aammer- herrn und Amtshauptmann zu wehsten, einen Neffen des Obersten, kennen und vermählte sich am 2Y. September 1723 ntit ihm, welcher später durch Aauf in den Besitz der Güter gelangte. Samuel Friedrich von Aanitz aus Mednicken, Boxin und Mühlseld. Er war geboren den sä. Juni 16H0 in Mednicken, ein Lohn des preußischen Generalmajors Thristoph Albrecht von Aanitz und der Marie Gottliebe geb. Schack von Wittenau. Nach vollendeten Studien aus den: Gymnasium zu Aönigsberg wurde er 1709 seinem Vater als Hauptmann und Adjutant beigegeben, als derselbe der österreichischen Armee in Italien preußische Hilsstruppen zuführte. In Augsburg verfiel er in eine Arankheit, welche mit Blutsturz und dreitägiger Ohnmacht endete. Schon machte man Anstalten zur Beerdigung, als er endlich aus dem scheintodten Zustande erwachte. Nach erlangter Genesung folgte er den Truppen nach Italien und nahm an den dortigen Ariegsereignissen Antheil. Der junge Aanitz zeichnete sich in jeder Beziehung vortheilhast aus. Nach seiner Rückkehr verließ er die Ariegsdienste, übernahm 17(5 die väterlichen Güter, da sein Vater zu Benedetto unweit Mantua am 18. November s7fi gestorben war. Im Jahre 1722 wurde er zum Aammerherrn ernannt. Bei mehrmaligen Besuchen in Hainewalde hatte er seine spätere Gemahlin kennen gelernt. Durch das Testament des am 8. Februar 172H verstorbenen Oberst von Aanitz wurde Thristiane Tugendreich von Ayaw, nachdem sie sich am 2s). September 1723 mit dessen Neffen vermählt hatte, Erbin der sächsischen Güter. Durch Aaus gelangte Samuel Friedrich von Aanitz später in den Besitz derselben. Seine Gemahlin starb den 3. April 17V- Ihr Gatte, welcher bereits früher die oberen Wirtschaftsgebäude, welche infolge von Blitzschlag am 2s). Juli 1733 vollständig niedergebrannt waren, und die obere Mühle in Hainewalde, den Viehhos in Vderwitz, das Vorwerk in Spitzkunnersdorf und aus dem Wiesenthal erbaut hatte, erbaute von 17V bis 1755 auch das neue Schloß in Hainewalde und legte die dasigen großen, mit Springbrunnen versehenen und mit einer sehr schönen und zahlreichen Orangerie geschmückten Gärten anH. Das von Thristoph von Nostitz erbaute herrschaftliche Schloß, über dessen Eingang das Nostitz'sche Wappen angebracht ist, und welches nach einer Iahrzahl 156-s zu schließen, erst im genannten Jahre vollendet wurde. 9 In demselben erhalten 9 Arme, vier Männer und fünf Frauen (je drei aus Hainewalde, Vderwitz und Spitzkunnersdorf) Wohnung, Holz und Beleuchtung und außerdem jede Person wöchentlich t Mark 25 Pf. Der hierzu nöthige Fonds ward von der Stifterin und ihrem Lhegemahl durch Geschenke und Legate begründet. Das Stiftungs- Vermögen betrug im Jahre l8H5 H582 Thlr. 29 Ngr. » Pf. 9 Ayaw's Familienchronik S. Z68.