Geschichte der Ortsherrschaften von Hainewalde mit Antheilen von Ober- und Niederoderwitz und der Herrschaften von Spitzkunnersdorf (seit vorigem Jahrhundert Kyaw'sches Majorat)
Titel
Geschichte der Ortsherrschaften von Hainewalde mit Antheilen von Ober- und Niederoderwitz und der Herrschaften von Spitzkunnersdorf (seit vorigem Jahrhundert Kyaw'sches Majorat)
Autor
Korschelt, Gottlieb
Verleger
[Selbstverlag der Oberlausitzischen Gesellschaft der Wissenschaften]
Geschichte der Grtsherrschaften von kjaiuewalde rc. 15 von Donyn zu Grote (Grottau) und Friedrich von Ayaw der ältere zu Türchau gesessen. Sie geloben, wie es bei Bürgen gewöhnlich der Fall war, wenn der Vertrag nicht gehalten würde, je mit einem Anecht und zwei Pferden in eine ehrbare Herberge in Zittau einzureiten. Hans Ludwigsdorf besaß außerdem einen Hof vor dem Weberthore in Zittau. Seit 1412 Rathsherr daselbst, war er auch 1432 und >437 Bürgermeister in Zittau h. Vier gelbe Wachssiegel sind der Urkunde an pergamentstreifen angehängt. Das letzte ist beschädigt. Georg und Hans von Nostitz in „Lonrsdorf" 1447. Sie ver kauften 1448 den Forstberg und das Airchlehen in Aunnersdorf mit dem Filial Leutersdorf und drei dazu gehörigen Bauern an Paul Vogler, Bürger in Zittau, und seine Hausfrau Ursula, welchen es vom Zittauer Rathe verliehen wurde Donnerstags vor Jakobi Georg von Nostitz und seine Hausfrau Barbara verkaufen 1463 das Vorwerk in Aunnersdorf um 119 Schock Groschen an den Zittauer Bürgel- Nickel Gisersdorf. Gr wurde in Zittau 1452 Rathsherr, von 1457—1462 Stadtrichter. Hierdurch gehörte er, obwohl noch nicht adeligen Standes, zu den Landsassen der Oberlausitz. Sein Sohn Wenzel von Gisersdorf verkaufte 1485 den vierten Theil der Burgmühle zu Zittau und 1501 um 80 Mark Gberherwigsdorf an die Gölestiner auf dem Oybin, erwarb aber dafür im letztgenannten Jahre von Hans von Gersdorf Wittgendorf und mehrere Teiche, Aecker und Wiesen zu Seitendorf. Im Jahre 1505 erlangte er für sich und seine Nachkommen einen Adelsbrief. Gr starb bereits im folgenden Jahre und wurde in der Alosterkirche zu Zittau begraben. Seine Frau hieß Anna. Gr hinterließ vier Söhne. „Aunnersdorf hinter dem Berge" (Spitzkunnersdorf) hatte er bereits 1476 an Heinze von Weigsdorf verkauft, welcher damit am nächsten Sonntage vor Fastnacht belehnt wurde. Bald darauf befand er sich auch im Besitze des Airchenlehns. Ueberhaupt besaß er später das ganze Gut. Man ersieht dies daraus, daß er 1497 das Dorf Aunnersdorf nebst dem Vorwerke, dem Forstberge, dem Patronat mit dem Filial Leutersdorf, vier Bauern, dis zum Airchenlehn gehörten, und zwei Malter Aornzins in Gberherwigsdorf an seinen Sohn Friedrich verkaufte. Friedrich von Weigsdorf „zu Lunnersdorf" wird bis 1510 mehrfach erwähnt. Im Jahre 1533 wurde er nebst seinem Schwager Hieronymus von Hoberg vom Rathe zu Zittau gefänglich eingezogen, weil er sich die Gbergerichtsbarkeit auf seinen Gütern angemaßt hatte b). Mit seinen Gütern wurden seine Söhne Georg und Hieronymus von Weigsdorf im Jahre 1541 belehnt, „Donnerstag nach Andreä des heiligen Zwölfbothen." Als Georg von Weigsdorf ermordet worden war, fiel sein Antheil an den Landesherrn. Dieser aber schenkte denselben an 9 lub. VIII. oouürm. praZ. vy 8. Lloilt. im erzbischöflichen Archiv zu Prag. H Larpzow, ^.uul. I?u8t. 2itt. II. S. 257. H pescheck, Zittau I. 547.