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10 Geschichte der Mrtsherrschaften von Hainewalde rc. von Gersdorf wird erzählt, er habe s6H7 den 29. Januar in Oberoderwitz einem Bauer aus dem Zittauischen Antheile ein Viertel Bier zerhauen und die Fenster, sowie den Ösen eingeschlagen, weil er es nicht dulden wollte, daß allda Zittauisch Bier getrunken wurde. Das Oberoderwitzer Bier wurde, als Herr von Temritz auf Hainewalde Antheil an Mitteloderwitz hatte, auch in letzterem verschenkt'). Der Antheil, den Hainewalde in Niederoderwitz besitzt, ist unbedeutend — ca. 20 Häuser — doch ist mit ihm die Rollatur des Hfarramts und der Rirchschule verbunden. Wahrscheinlich ist dieser Theil von Oderwitz an Hainewalde gelangt, als Christoph von Nostitz, der Tohn Br. Ulrichs von Nostitz, im Jahre s566, Mittwochs nach Jubilate, Althörnitz um 3000 Gulden von Balthasar von Döbschütz kaufte, da ein Antheil von Niederoderwitz, der nachmals „Ziegler'sche", damals längere Zeit hindurch den Besitzern von Hörnitz gehörte. Trennstücke von ihm wurden wahr scheinlich zu Hainewalde geschlagen und der Rest — fünf Bauergüter — verkauft 2). Wie sehr Or. Ulrich von Nostitz sein Ansehen zu seinem Nutzen geltend zu machen wußte, beweist sein nach und nach erlangter Reichthum. Tr besaß, wie schon erwähnt, anfänglich nur Unwürde und Ruppersdorf. Bald erwarb er in kurzer Zeit die Dörfer Willen, Hainewalde, Groß- schänau, Oberoderwitz, Großschweidnitz, Georgewitz, Bertsdors und Alein schweidnitz. Tr starb am s3. Oktober s552 und wurde zu Ruppersdorf begraben. 5ein Tod erfolgte unter Umständen, aus denen der Volksmund und der erklärliche Haß der Ttädte eine gerechte Vergeltung zu erkennen glaubte, wie man aus der über seinen Tod verbreiteten 5age ersehen kann. Die Budissiner Annalen sagen beim Jahre s552: „Dies Jahr starben drei vornehme Männer fast in einem halben Jahr, welche die Techsstädte bei Aönig Ferdinand in Ungnade brachten. 5ie starben theils mit Heulen und großem Brüllen. Man sagt, daß vor Vr. Nostitzens Tode zwei große Raben sich auf das Hausdach zu Ruppersdorf gesetzet und trefflich geschrien, auch ein Wolf im Felde daselbst greulich geheulet, welchen die Bauern gesehen und gehöret haben sollen"^. Aus seiner The mit Margarethe von Talkenberg, welche am 5. Juli s562 starb, hinterließ er acht Rinder, sechs 5öhne: Reinhold, Otto, Hans, Christoph, Joachim und Hartwig und zwei Töchter Helene und Christine von Nostitz. Nach dem Tode der Mutter wurde Reinhold von Nostitz für sich und seine Brüder mit den hinterlassenen Gütern des Vaters durch den Landvogt Joachim chchlick, Grafen zu jDassau, beliehen. Da die jüngeren 5öhne Vr. Ulrichs von Nostitz noch unmündig waren, so blieben die Güter in gemeinschaftlichem Besitze, unter Verwaltung des ältesten Bruders Reinhold. Trst nach dessen bereits s563 den 2. Teptember er folgten Tode thsilte man sich in dieselben. Als Besitzer von Hainewalde, h Aorschelt, Gderwitz, 5. q7. 2) Laus. Mag. Bd. ?t, Korschelt, Gesch. der Herrschaften von Hörnitz, S. US. ») Laus. Mag. Bd. tZ. S. tSI.