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10234 Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. Fertige Bücher. „Ix 208. 8. September 1S09. 6ine Geschickte von deutscher Oreue und Derreleid von Mlketm 6^)ol2. Ein Vand, ca 20 Voqen. Preis 3 M., geb. 4 M. ord. Das Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel schreibt darüber: Der Antiquar Herr Wilhelm Scholz in Braunschweig, der neben seinem Geschäft auch die Feder zu führen versteht, hat seinen früheren Gaben, die hier angezeigt sind (Börsenblatt 1907 Nr. 242, 1908 Nr. 112), einen Roman folgen lassen. Was man den früheren Arbeiten des Verfassers nachrühmen konnte, Kraft der Darstellung und eine gewisse Kunst der Kleinmalerei, die an Wilhelm Raabe gemahnt, das finden wir auch in diesem Roman wieder, der am Ausgange des 30jährigen Krieges, im Jahre 1648 beginnt. Sehr gut hat Scholz in diesem Werk den Ton der Zeit auch in der Sprache getroffen, und wer seine Freude an dieser manchmal etwas gespreizt einherschreitenden Sprechweise hat, den wird das Buch unseres Kollegen sicherlich befriedigen. Die Fabel des Romans hier zu erzählen, verbietet der Raum. Es sei nur kurz erwähnt, daß der Mann, der dem Roman den Titel gegeben hat, der Schmied und Wachtmeister Bardenwerper, eine kernige niederdeutsche Natur ist, nicht wankend in seiner Treue zum Weibe des schwedischen Obersten Anderson, der man am Hochzeitstage den Gatten erschlagen hat. Und da er die un glückliche Frau, die er in ihrer Verlassenheit zu sich genommen hat und zu der ihn bald eine tiefe Neigung ergreift, wegen des Standesunterschieds nicht ehelichen kann, so wendet er alle seine Liebe ihrem Sohne zu, den er zu einem tüchtigen Kriegs mann erzieht. Es ist eine Eigenart des Verfassers, daß alle seine Erzählungen auf seinem heimatlichen braunschweigischen Boden spielen; freilich kommen wir in diesem Roman auch nach Mitteldeutschland, und mancher Anklang an des Verfassers in Leipzig und Thüringen verlebte Zeit zeigt, daß er auch hier das Volksleben mit offenen Augen erschaut hat. Zwei Eigenschaften sind aber besonders bezeichnend für Scholz: einmal ein feiner, herzlicher Humor, und außerdem der Buchhändler, zumal der Antiouar, der »hm zu tief im Blute steckt, als daß wir nicht in seinen Werken etwas davon spüren müßten. Auch im Bardenwerper ist ein köstlicher Antiquarius geschildert, der Magister Albrecht in Wolfenbüttel, der im Nebenamt den Unterricht von Bürgersöhnen betreibt und den Bakel wacker zu schwingen weiß. Er hat ein Inkunabel: Oiesro, äs oküeiis aus der Offizin Fusts anno 1464, das er dem Schmied Bardenwerper um 6 Gulden verkauft, nachdem ihn der Herzog August von Wolfenbüttel, dem er es um 10 Gulden angeboten hatte, »mitsamt seinem alten Schinken« hatte hinauswerfen lassen. Es wäre noch mancher Zug aus dem Werke anzuführen, den der Leser aus dem Buche selbst entnehmen mag. Manchem Kollegen, der dafür Zeit erübrigen kann, wird das Buch seines Berufsgenossen eine genußreiche Stunde bereiten. Bei VorausbeKrllurift bar mit 40°/« und 7/6, Einband extra, nachher ohne Ausnahme 30"/« und 11/10. Die Barsortimente von K. F. Koehler — L. Staackmann — F. Volckmar, Leipzig und Berlin, Alb. Koch L Co. — Ncfs L Koehler, Stuttgart, und Friese L Lang, Wien, liefern gebundene Exemplare mit Originalrabatt. L. Staackmann — F. Bolckmar, Leipzig und Berlin, Alb. Koch L Co. Berlin 8VV. II. Otto Soeben erschien in neuer Auflage: vaz vierte Eebot Das 4. u. 5. Tausend oder Der Untergang vonZMerre von preisgekrönte Tragödie in einem Aufzuge skteaiick 5»are. Dritte Auflage. Die Kinder aus Ohlsens Gang Geb. 4 Mark SO Pfennig Preis geh. 45 H ord., 30 H netto. 27 H bar. — Freiexemplare 13/12 ist erschienen. Wir bitten, zu verlangen. Paderborn. 8oi»lLc»ir.viA«ere!. 5) a m b u r g Alfred Janssen