70 vr. Hermann Knothc: Verkehr mit dem Reiche und einzelnen Reichsfürsten, „Mark Budissin und Görlitz" rs. Wenn aber auch Stadt oder Weich bild Zittau mit eingeschlossen werden sollte, so gebrauchte man, zuerst nur im Lande selbst, dann auch in der königlichen Kanzlei zu Prag, und endlich auch im Verkehr mit den Nach barstaaten folgende Bezeichnungen: „die Städte der Lande Budissin, Görlitz, Zittau, Lauban, Löbau und Kamenz" — ,,Lande und Städte zu Budissin, Görlitz, Zittau rc." — „Mannschaft der Lande und Bürgermeister und Rathmanne der Städte Budissin rc." >— „Landmanne und Nathmanne der sechs Lande und Städte Budissin rc." — „Manne und Städte der Sechslande" — „Land der Sechsstädte" — endlich schlechthin: „die Sechsstädte"". Und danach nannten auch noch später die lateinischen Poeten das Land am liebsten Hexupolis oder terru boxusioliiaim. zu citiren, wo nicht in dem dort abgedruckten Regest, sondern nur im Wortlaut der ganzen Urkunde der betreffende Ausdruck vorkommt). — (1355) Mich edele lute in den Landen Görlitz und Budissin. Eben daselbst I. 64 Nr. 321 rc.— i8 Kaiser Karl IV. incorporirt 1348 LuckissinsnLsni'et Oor- lieenssm inareliium und nochmals 1355 inureliiain Luck. et 6lvr1. dem Königreiche Böhmen. Pelzel, Karl I. Urkundenbuch 159. Riecksl, eock. Lranckenb. II. 2. 374.— Markgraf Ludwig von Branden burg und sein Brüder Ludwig der Römer verzichten auf alle Ansprüche „zu der Mark Budissin u. Görlitz". Urkundenverzeichniß 1. 61 u. 65. — 1372 versprach König Ludwig von Ungarn, niemals Anspruch zu erheben auf das Königreich Böhmen, nee non inaroliionutus Noraviae, I^usutine, Luckissinsnsis et dorlieensis. Urkundenverzeichniß I. 91. rc. is Nur von dem letzten dieser Ausdrücke führen wir einige Beleg stellen an. (1429) König Siegsmund gebietet allen Getreuen „in den Gechsstädten, Lausitz und in der Schlesien", die Görlitzer Münze anzu nehmen. Urkundenverzeichniß II. 23.— (1469) prusksstus Imsaoiav st ssx eivitatnm. Urkundenverzeichniß II. 112°. — 1471 erklärt Sdenko von Sternberg, daß er „die aussterbenden Güter seiner königl. Gnaden in Sechsstädtcn" in Verschreibung habe. Ebendas. II. 114«. Als „Sechsstädte" wurde das gesammte Land auch auf den Reichstagen zu Nürnberg 1422 u. 1431 und in dem Frieden zu Olmütz 1479 bezeichnet