Die verschiedenen Benennungen der jetzigen Oberlausitz. 67 Im Jahre 1319 starb mit Woldemar, der ganz kurze Zeit hindurch beide Hälften wieder unter seiner Herrschaft vereinigt hatte, das Haus der Markgrafen von Brandenburg aus dem Hause Askanien aus. Bei einer anderen Gelegen heit haben wir in eben diesen Blättern ° nachgewiesen, wie sofort auf die Nachricht von diesem Todesfälle das Land Görlitz von Herzog Heinrich von Jauer in Besitz genommen ward, das Land Budissin dagegen wieder mit der Krone Böhmen vereinigt zu werden wünschte, und wie darauf in den Vereinbarungen zwischen Herzog Heinrich und König Johann zu Voigtsberg bei Oelsnitz im Voigtlande diese abermalige Theilung des Landes bestätigt ward. — In der zu Prag ausgestellten Urkunde vom 31. August 1319 durch welche König Johann bezeugt,, daß sich die westliche Hälfte freiwillig unter feine Hoheit gestellt und durch ihre Abgeordneten ihm, als Landesherrn gehuldigt habe, wird nun dieselbe zum ersten Male „Mark Budissin" genannt, eine Bezeichnung, welche bisher auch dem gesammten Lande noch niemals" beigelegt worden war. „Mark und Provinz des Landes Budissin", — „Mark und Provinz Budissin" — „Land, Provinz oder Mark Budissin" sind nun auch die in den zahlreichen unter dem 22. September 1319 zu Voigtsberg ausgestellten Urkunden^ gebrauchten Ausdrücke für die westliche, jetzt dem König Johann unterthänige Hälfte der Oberlausitz, während Johann selbst bald „Herr der Mark Budissin", bald wirklich auch „Markgraf von Budissin" genannt wird. Und als „Mark und Land Budissin" reichte ihm nun auch König Ludwig der Baier den 13. September 1320^ das neu erworbene Ge biet von Reiches wegen. — Man sieht, wie neu und darum schwankend noch diese Bezeichnung als „Mark" war. Auch Band VIII. S. 266 ff. Ooä. I.US. 228. " Vergl. Archiv für sächs. Geschichte. Bd. XII. S. 276 Anm- 7. »2 Ooä. Lins. 234 ff. » Ebendaselbst 24S.