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^ 115, 21. Mai 1831. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. d. Dtschn Buchhandel. die wir angezeigt hatten, in den Tagen, nachdem das Inserat erschienen war, zahlreich verlangt wurden, teilweise unter aus drücklicher Bezugnahme auf das Inserat. Wir haben außerdem gerade bei diesem Inserat festgestellt, daß Käufer bei uns er schienen, die bestimmt lange keine Buchhandlung betreten hatten, und die ganz überrascht waren, als wir sie an unsere Auslagen der billigen Bücher führten. Aus Gesprächen mit solchen Käu fern ergab sich, daß noch immer in breiten Schichten die Meinung besteht, das Buch sei teuer und ein Geschenkbuch unter 5.— RM. gäbe es eigentlich nicht. Wir haben außerdem die Beobachtung gemacht, daß nach Wochen, nachdem das Inserat erschienen war, Bücherkäufer gekommen sind, die ihre Wünsche etwa folgender maßen vorbrachten: »Ich brauche ein Buch für ein Geschenk. Sie haben kürzlich so billige Bücher angezeigt, davon möchte ich eines haben.« Wir glauben daraus folgern zu können, daß solche Anzeigen viel länger nachwirken, als wir anzunehmen geneigt sind. Für die inserierende Buchhandlung ist die Placierung ihrer Anzeigen eine der wichtigsten Fragen. Anzeigen sind teuer. Sie haben wenig Zweck, wenn sie in dem Wust des Anzeigen teils verschwinden; denn es ist nicht möglich, immer halbe oder Viertelseiten zu belegen. Bei Abmachungen mit den betreffen den Tageszeitungen ist es daher wichtig, eine gute Placierung zu erlangen. Der beste Raum ist im Textteil. Aber der muß in vielen Fällen der Kosten wegen allsscheiden. Nur bei be sonderen Anlässen wird er verwendet, um von allen Lesern be achtet zu werden. Das war z. B. bei der folgenden Anzeige der Fall, die in allen Tageszeitungen Königsbergs und in einigen Provinzzeitungen im Textteil stand. Im Text wurde derlokale Teil bevorzugt, da er überall die stärkste Beachtung findet. (Die Anzeige erforderte keine Mehrkosten, da die Kerze aus Schriftmaterial hergestellt wurde.) Nnser Weihnachtsbücher- Uatalog Grase und Nlyer Königsberg Pr. Zweiggeschäft Allenstein Für eine »Billige Buchwoche«, die veranstaltet wurde, solltö von einer Einzelausführung von Titeln abgesehen werden, da es hier um die Propagierung der Preisgruppen ging, die auch in den Schaufenstern und in den Jnnenräumen der Buchhand lung zum Ausdruck gebracht wurden. Die Anzeige nahm den Raum einer Viertelseite ein, die »unter Text« kam, d. h. am Fuße des Textteils. Also ebenfalls aus einer Seite, auf der keine weitere Anzeige steht. Diese Placierung hat den Vorteil der stärksten Beachtung. Der zweite Vorteil ist die Berechnung auf der Grundlage des Anzeigenteils, obwohl die Ankündigung auf einer Textseite steht. vucttwocttk Nn«l«n L-i n, , d n , 1 150 ^ *>85 1 v»»«»,««<i«n« k»r«I»>ruop«n 5 I» ' * E 6üi»ui ui^'o uüix« 0„ 6»r Söl»>,r r .. Aber auch im Textteil kann eine Anzeige aussallen, wenn sie geschickt abgefaßt ist und auch sonst durch ihre Aufmachung aus dem Rahmen fällt. Eine Reihe Anzeigen für die Konfir mation brachten nur Text. Dieser nahm keinen großen Raum ein. Dafür war an allen Seiten ein zwei Finger breiter weißer Rand, der die Anzeigen sofort von allen übrigen trennte. Die Placierung in den Familiennachrichten, aus einer rechten Seite und in der unteren rechten Ecke ließ die Anzeigen Beachtung finden, um so mehr, da sie schlagwortartig aufgemacht waren und der Name der Buchhandlung sofort in die Augen fiel. k ist eine bellsimli! Iskselie LrSks unci Unrvr Qesonlldsi' kler UnivsrrirS» »ankirmsnilsn SrSkv un^ Unrvr Eine Serie fortlaufend numerierter Anzeigen erschien (1829) wieder im Textteil der Zeitungen. Wie der Verkauf einer großen Anzahl der verschi ebensten Bücher, die angezeigt wurden, bewies (ebenso die von auswärts eingehenden Bestellungen), fanden diese Anzeigen vi ele Leser, trotz des relativ kleinen Um sangs. Weihnachtsbücher Gkä^t und Vas tzsus der Bücher A NöntgiLdcrg pr .psradeplatz d IW) ZWIIMÜ Höst omenslem. lymdmdllrglttsfti w Die Anzeigen für das letzte Weihnachtsfest waren räumlich wesentlich größer. Sie nah men die ganze Höhe einer Zeitung ein (vierspaltig) und sprengt, en so die übrige Einheit, um eben falls wieder die Beachtung au f sich zu lenken. Einige Zeitungen, in denen diese Anzeigen erschi enen, brachten sie ohne Mehrkosten im Textteil unter, wo sie durch ihre typographische Aus gestaltung wie ein Teil des Textes wirkten. 498