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28 Sturm und Zeit verweht und ihre letzte Spur ver schwindet einst. Ihr, in dem Herrn Entschlafene, ihr sänket auch dahin, doch nicht um zu vergeh'n, der Staub nur sollte sondern sich von dem, waö bleibet. Ihr bleibet, auch wenn Zeit und Raum einst wanken, ihr bleibt, wenn dieses ird'sche Haus zerstäubet. — Hier seh' ich auch die Mähler frommer Liebe, die Dankbarkeit ach! als ihr letztes Pfand euch setzte. Auch sie veralten und zerfallen einst; doch das, was euch zum Eben bild deS Herrn erhob, veraltet nicht, zerfallt auch nim mer! — Allein wohin verirrst du dich, mein Geist, o kehr zurück zu deines Strebens Ziele! — Was lehren uns, Geliebte! diese bemoosten Hü gel? Sie lehren Weisheit. Sie rufen in diesen festlichen Stunden uns zu: haltet vest am evangeli schen Glauben; denn die Meisten, we'che unter ihnen ruhen, waren demselben zugethan, und haben einen guten Kampf gekämpft, ein gutes Bekenntnis; abge legt vor vielen Zeugen. Viele Eurer Vorfahren, viele derer, die da schlafen, haben um des Lurherthums willen, den heimathlichcn Heerd, das Vaterland ver lassen und sind in dieses stille Thal gefloh'n freie Glau bensübung suchend. Wohlan denn, ihr gesegneten Nachkommen, von denen Finsterniß, Wahn und Irr thum keine so großen, so schweren Opfer fordern, die ihr frei und ungestört euren Ansichten huldigen und euch sonnen dürft am Lichte der innern und äußern Offenbarung, das Beispiel eurer Vorfahren reize euch zur Nachahmung ermuntre euch zu gleichen! Mache, gleichem Eifer, gleicher Treue für die Sache der Wahr heit, für das Reich des Herrn. Wohlan! an Gra-