sinnend an den Gräbern, welche dort die Hülle vieler Entschlafenen decken: überall weht in den Hallen der Gegenwart der Geist der Vergangenheit unö an, und die Verschiedenheit des Sonst und Jetzt tritt hier lebhafter als irgendwo, vor unser zeitiges Auge. Wel cher Ort könnte deshalb passender sein zu einer Feier, wie sie uns in diesen Tagen schon oft vereinigt hat an heiliger Stätte, zur Feier eines Festes, daö ja in der Erinnerung an die Vergangenheit, im Andenken an un sere evangelischen Vorfahren, ihren Eifer, ihr Wirken, ihre bestandenen Kämpfe seinen Grund findet, eine in der Betrachtung der daraus hervorgegangencn Seeg» nungen die Ursache seiner Erneuerung; und wenn jene vorzüglich in einer Lichtvollen Erkenntniß des reinen Evangelii, in einem freien Gehorsam gegen das gött liche Gesetz und in neu er öffneten, freudigen Aussichten für eine bessere Zukunft bestehen: so leuchten sie uns hier, wo die Zeichen der Vergangenheit und Gegen wart so nahe gränzcn und sich in einander verlieren, ganz besonders ein, und durch eine Beachtung beider erscheint uns hier mehr, als irgendwo, der evangeli sche Glaube in seiner hohen Wahrheit und Bedeutung, findet hier die durch die Reformation neu begründete Sittlichkeit dankbare Anerkennung und der Einfluß derselben auf unsere Hoffnung gerechte Würdigung. Wohl umfangen uns auch hier die Hallen einer heiligen Glaubensstätte. Fromme Brüder versammel ten sich hier, den Zerstreuungen der Welt entsagend, um in einsam stiller Zelle Gott forthin ihr Dasein zu weihen, weil sie meinten, sie thälen ihm einen Dienst