12 mit den Bildnissen Johann'ö des Beständigen, Luthers und Melanchtons trägt. In dem nachmittägigen Gottesdienste wurde nach Anleitung des Textes der Versammlung gelehrt: mit welchen Entschließungen der wahre Prote stant von diesem Feste scheiden müsse. 1) mit dem Entschlüsse fortwährend nach Wahrheit zu su chen und nach einer Einsicht und Erkenntniß zu stre ben. 2) die gewonnene vest zu halten, dabei aber 3) nicht unduldsam, unbillig und verdainmungssüchtig gegen Andersdenkende zu sein, vielmehr 4) den Werth seines lichtvollen Glaubens immer durch die That und ein sittliches, GottwohlgcfälligeS, eines vernünftigen Wesens würdiges Verhalten bemerkbar zu machen. Nach den vielfachen Wünschen der Gemeinde und aus andern Gründen wurde mit obrigkeitlicher Vergünstigung, da der Ort sich ganz dazu eignete und die schicklichste Gelegenheit hierdurch darbot, aufs Neue fromme Gefühle zu wecken und bleibende gute Ein drücke zu sichern, eine Abendandacht in den wohler haltenen Ruinen der Kirche des Cölestinerklosterö auf dem Berge Oybin gehalten. Um halb 10 Uhr des Abends wurde der Zug in geregelter Ordnung, wie sie am Morgen des Tages statt fand, unter dem Ge sänge des Liedes: Allein Gott in der Höhe sei Ehr rc. zur Bergesspitze angetrclen. Zu beiden Seiten stan den dichte Menschenmassen, welche aus der Nähe und Ferne herbeigeilt waren der seltenen, nie gesehenen Feier beizuwohnen, in den überfüllten Ruinen selbst aber keinen Plah mehr gefunden hatten. Die'Klosterkirche selbst boc beim Eingänge einen imposanten, mächtig