Der Friedhof zu Dybir». <3ur Abendzeit geschildert.) Traulich weilt sich's hier beim Sternenflimmer, Wenn der Mond sein heit res Licht uns zeigt, Und auf moos'ge Gräber von dem Schimmer Matt beleuchtet sich die Buche neigt. O da winket seel'ge Freude uns entgegen. Wenn man hier geschieden von der 'Welt, Betend überdenkt des Höchsten reichen Segen, Hier auf Gottes schönem Grntefeld! — Blickst du, Geist, in jene grauen Zeiten, Wo der Berg noch eine Wildniß war. Siehst im Geiste du die Ritter streiten, Deu'n einst Karl ein mücht'ger Gegner war; Ach, verschwunden sind sie, ,eue Schreckensjahre, Wo nur Raub und Mordlust hier sich fand, Und zur Ruhe bringt man auf der Todtenbahre, Jetzt den Leichnam in den kühlen Sand! — Vor dir siehst du jene Heilgen Hallen, Wo der Mönch sein frommes sanctus sang. Aber nimmer hörst du widerhallen Jener Väter hehren Chorgcsang. Ach, zerfallen sind die gottgeweihten Räume, Tie einst Mönche zum Gebet vereint, Kühle Luft durchsäuselt jetzt die Bäume, Deren Laub der Mond nun still bescheint! Um dich ruht in düst'rer Grabesstille Mönch und Ritter aus der Mittelzeit, Traurig zirpt im fahlen Gras die Grille, Auf den Gräbern einer neuern Zeit. Alle ruhen sie in sanftem Schlummer, Weil kein Schmerz mehr in den Körpern nagt; Tenn in Gräber bringt kein Erdenkummcr, Ueber Sternen hell der Morgen tagt!