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6998 Nichtamtlicher Teil. 226, 28. September 1899. Papicrlieferung für eine Druckerei in China. — Wie die Wiener Zeitung meldet, beabsichtigt die Druckerei des -Ost- asiatischen Lloyd» ihr Unternehmen bedeutend zu vergrößern und gleichzeitig ein En gros-Papicrgeschäft HU eröffnen. Offerten in Zeitungspapier, allen Sorten von Schreib-, Kanzlei- und Visit- kartcn-Papier, Menus rc. sind an Herrn C. Fink, Direktor des -Ostasiatischen Lloyd-, Shanghai, Kinkiang Rvad Nr. 6, zu richten. Die Preise sind in Schilling oder Mark oik Shanghai zu stellen. Da die Konkurrenz eine sehr bedeutende ist, könnte nur auf sehr billige Offerten Rücksicht genommen werden. Die Zahlung erfolgt per Kasse sofort bei Ankunft der Ware. Preisausschreiben. — Für das beste -Lied auf Kiel setzte die dort erscheinende Nord-Ostsee-Zeitung einen Preis von 300 -F aus. Arnstädter Papier- und Briefumschlag-Fabrik, Arnstadt i. Th., G. m. b. H. — Unter dieser Firma ist in das Handelsregister des Fürstlichen Amtsgerichts zu Arnstadt i Thür, eine Gesellschaft mit beschränkter Haftung eingetragen worden, die die von dem Chemiker Or. Willy Woge und dem Kaufmann Karl H. Woge, beide zu Arnstadt, unter der Firma Gebr. Woge in Arnstadt bisher betriebene Papier- und Briefumschlag-Fabrik er worben hat und weiter betreiben wird. Das Stammkapital beträgt 100000 Geschäftsführer sind Kommerzienrat Adolf Leupold in Arnstadt, Kommerzienrat Eduard Eichel in Gotha und Fabrikbesitzer Moritz Liebmann m Arnstadt. Straßburger Druckerei und Verlagsanstalt vormals R. Schultz L Co. in Straßburg i/E. — Der Reingewinn des Geschäftsjahres 1898/99 beträgt (nach Abschreibungen von 157 569 144181 ^ (im Vorjahre 143665 ^). Hierzu kommt ein Vortrag von 9797 Die Geschäftsleitung beantragt, 7209 (i. V. 7183) der Reserve und 10000 >6 (10000) der Spezialreserve zu über weisen, 18489 (18754) zu Tantiemen und 10000 ^ zu Extra- Abschreibungen zu verwenden und 98000 .-E als Dividende von 7°/„ (6ffs) zu verteilen, wonach sich der Bortrag von 9797 auf 10280 >6 erhöht. Die größten Briefmarkenlager der Welt. — Was für Werte in den Beständen der großen Briefmarkenhändler stecken, davon giebt folgende kleine Uebersicht einen Begriff, die das Parlamentsmitglied Herr Hennicker Heaton anläßlich der Eröff nung der Internationalen Postwertzeichen-Ausstellung in Manchester am 29. Juni d. I. in seiner Ansprache gegeben hat: Obenan steht die Londoner Firma Stanley Gibbons, Limited, deren Lager auf 1800000 ^ Wert geschätzt wird. Dann folgt die älteste Brief markenfirma der Welt, Moens in Belgien, deren Lagerbeständc einen Wert von 800000 V6 darstellen sollen. Die Firma Gebrüder Senf in Leipzig verfügt über einen Briesmarkenbestand im Werte von angeblich 700000 Das größte Lager in Amerika besitzt die Firma -Loott 8tamp anck 6oin Oompanz'- in New Dork, dessen Wert sich auf 800000 ^ beziffern soll. Bleistiftfabrikation in Rußland. --- In Moskau haben sich fünf Firmen zur Fabrikation von Bleistiften vereinigt. Sie beabsichtigen, unter der Firma Stanislaus Majewski L Co. ein großes Aktienunternehmen ins Leben zu rufen, um dem aus ländischen, insbesondere dem deutschen Wettbewerb zu begegnen. Sie rechnen auf eine jährliche Erzeugung von 3 Millionen Dutzend Bleistifte. Kunstausstellung der Berliner Sezession. — Die erste Ausstellung der Berliner Sezession ist am 24. d. M. geschlossen worden. Sie ist von rund 70 000 Personen besucht worden. Von den 338 ausgestellten Werken waren nur 230 verkäuflich, und von diesen ist nahezu der dritte Teil in Privatbesitz übergegangen. Auch im nächsten Jahre soll eine Kunstausstellung der Äerliner Sezession veranstaltet werden. Deutsche Kunstausstellung in Dresden. — Die Deutsche Kunstausstellung in Dresden bleibt noch bis einschließlich 1. Oktober geöffnet. Kunstausstellung. — Eine französische Kunstausstellung soll heute im Akademiegebäude zu Berlin eröffnet werden. Personalnachrichten. Erlaubnis zur Ordensanlegung. — Seine Majestät der König von Preußen hat dem Buch- und Kunsthändler Herrn Max Schulte in Berlin die Erlaubnis zur Anlegung des ihm ver liehenen Großherrlich türkischen Osmanis-Ordens vierter Klasse erteilt. Gestorben: am 25. September ein Veteran des deutschen Buchhandels, Herr Eduard Aber, der älteste Chef der hochangesehenen Firmen Hirschwaldsche Buchhandlung und August Hirschwald in Berlin. Fast neunzig Jahre alt, ist er seinem vor wenigen Tagen ihm vorangegangenen Vetter und langjährigen Gesellschafter Ferdinand Hirschwald gar bald im Tode nachgefolgt. Seit 1840 stand er in seinem großen Geschäft als Mitbesitzer an leitender Stelle, hat also fast sechzig Jahre lang auf seinen: Posten ausgehalten und war, seines hohen Alters nicht achtend, noch bis zu seiner letzten Erkrankung mit bewundernswerter Frische geschäftlich thätig. Seiner großen Umficht, seinen Kenntnissen und seinem rastlosen Fleiße ist im Verein mit den vortrefflichen geschäftlichen Eigen schaften seiner Gesellschafter der große dauernde Erfolg zu danken, der namentlich den Verlag des Hauses in die erste Reihe im deutschen Buchhandel gestellt hat. Wie in der buchhändlerischen Welt, so erfreute er sich insbesondere auch bei den Gelehrten der Heilkunde großer Wertschätzung. Mit fast allen Professoren und Privatdozenten der medizinischen Fakultäten, sowie mit der Mehrzahl der Berliner Aerzte stand er in persönlichen Be ziehungen, teils als Sortimenter, teils als Verleger ihrer Werke. Es wird wenig Fachgelehrte geben, die so wie der Ver storbene in der medizinischen Litteratur bewandert waren. Dieser seiner außerordentlichen Belesenheit in medizinischen Dingen und seinem ungewöhnlichen Gedächtnis hatte er es zu danken, daß Generationen von Aerzten und Professoren sich mit Vorliebe an ihn wandten, so oft sie über irgend ein Thema Quellenwerke aus der älteren medizinischen Litteratur studieren wollten. Die Geschäfts räume der Hirschwaldschen Buchhandlung Unter den Linden, an der Ecke der Schadowstraße, die mit den Bildern von medizinischen Berühmtheiten geschmückt sind, waren daher in den Vormittags stunden der Sammelpunkt von Professoren und Aerzten, und mit unermüdlicher Bereitwilligkeit stellte Aber seinen Rat und seine Belesenheit den Fragenden zur Verfügung. — Das Weltgeschäft ist aus einer kleinen Sortimentsbuchhandlung hervorgegangen, die der Onkel des jetzt Verstorbenen, August Hirschwald, im Jahre 1816 in der Burastraße zu Berlin eröffnete. In diese trat Eduard Aber zuerst als Gehilfe, später als Teilhaber der Firma ein und gab ihr einen mächtigen Antrieb durch die Kraft und wohlberechnende Umsicht seines Unternehmungsgeistes. Im persönlichen Verkehr war er ein liebenswürdiger, wohlwollender Mann. Sein Ableben wird von allen, die ihn gekannt haben, aufrichtig betrauert, sein Andenken überall hoch in Ehren gehalten werden. Konkursverfahren. lieber das Vermögen des Kaufmanns Carl Geitel, alleinigen Inhabers der Firma Gebrüder Geitel in Magdeburg, Knochen haueruferstraße Nr. 74, ist am 22. September 1899, mittags 12^ Uhr, das Konkursver- lahren eröffnet und der offene Arrest er fassen worden. Konkursverwalter: Berufs- genossenschafts-Sekretär Forke hier. Anzeigc- und Anmeldefrist bis zum 2. November 1899. Anzeigeblatt. Erste Gläubigerversammlung am 19. Oktober 1899, vormittags 10* 2 Uhr. Prüfungsterin in am 23. November >899, vormittags 10 Uhr. Magdeburg, den 22. September 1899. Königliches Amtsgericht L.. Abteilung 8. Konkursverfahren. Das Konkursverfahren über das Ver mögen des Buchhändlers Heinrich Gereke in Hannover wird nach erfolgter Abhaltung des Schlußtermins hierdurch aufgehoben. Hannover, den 21. September 1899. Königliches Amtsgericht. 4^.. Geschäftliche Einrichtungen , und Veränderungen. s43505j Ich bringe hiermit zur Kenntnis, daß die Herren Breitkopf L Härtel in Leipzig die Besorgung der Kommission meiner Firma freundlichst übernommen haben. September 1899. vr. Ernst Enting, Verlag der Zeitschrift für Instrumentenbau, Berlin 81V., Möckernstr. Nr. 104 a.