Volltext Seite (XML)
Mlaü MenHeMMMaM ^ z weiter« Exemplar« zUM eigenesGebrauch k^steoMark » »jährlich ^-iGeschasstes« od^ZVMark deEostüverweisung ,?hrUch?Ä<°" Sx-Mpla» 3S M-rS d-^ ^ ^ NI0PP r m'1 Nr. 288. Leipzig. Dienstag den >2. Dezember lül«. 83. Jahrgang. NedLktioneLLer Teil« Was schenk ich zu der deire Zeit?*) »Waß schenk' ich zu der deire Zeit?« Frogt mancher mit 'me dicke Kapp, 's geht alles 'nuff**), wie nit gescheidt, Un heitzedag häßt's nix als ropp!***) 's soll nix kvschde, doch maß sei'». C Dnnnerkeil! Mir fällt maß ei'n! Willkomme is zwar stets e Worscht, Noch mehr e Trappe for de Dorscht! Doch deß geht rasch ins Maul enei'n, Aach kricht mer dodevun genug, Waß dauernd Wert Hot, dabei fei n, Es is und bleibt: e gutes Buch! Willkomme is es drauß im Feld, Als treuer Fremd es dort gefällt, Uud freidig werd's begrißt dehäm. Drum Bichcher unner Weihnachtsbäm! E Buch, deß merkt Eich, Pälzer Lett! Deß macht nit nur, deß hält gescheidt! Zweebrikke, im Weihnachtsmonat 1916. Jacob Peth. Die beste Liebesgabe zur 3. Kriegsweihnacht. In oberbayrischer Mundart frei nach Otto Wenck von Franz Lutzenberger. Wirklt schö san schöne Neben Und a Mensch, der liab tuat schaug'n, Aba schöna san Paketen Fiir »Ins Feld« — dös sell derfst glaub'n. Aba Heia da bedrück'» Dösweg'n Sorgen uns woll schwer, Denn so was, was sunst tat'st schick'n Gibt's fast nimma z'kaufa mehr. Was oan sunst tat menlisch locka, G'selchts und Wurscht und Schinkenbetn, G'strickte Janker, woll'ne Socka, Kriagt ma bloß mehr mit an Schein. *) Wie aus den Begleitschreiben hervorgeht, verdanken diese Ge dichte ihre Entstehung der Bitte der Redaktion in Nr. 274 des Bbl., poetisch veranlagte Berufsgenossen möchten sich in ähnlicher Weise unter Benutzung ihrer heimischen Mundart für die Buchpropaganda ein- setzen, wie dies dort von Herrn Wenck geschehen ist. Herr Lutzenberger hat sich noch mehr gebunden, als es die Bindung an die Gedichtform und die Mundart erfordert, und eine Übersetzung des Wenckschen Ge dichts ins Oberbayrische geliefert, während Herr Peth in vollkommen selbständiger Ausgestaltung des Gedankens sich der pfälzischen Mund art bedient hat. So wären also bis jetzt Sachsen, Oberbayern und die Pfalz vertreten. Da aber allüberall im deutschen Vaterland Bücher zu Weihnachten gekauft werden sollen und heute lauter als je der Nuf erklingt: Das ganze Deutschland soll es sein!, so warten wir der Dinge, die uns — hoffentlich noch vor dem Feste — von Thüringen, Mecklen burg, Schwaben, Schlesien, Rheinland, Ost- und Westpreußen und all den anderen deutschen Vaterländern beschert werden. **) 'nuff: hinauf. ***) ropp: rupfe. Wiiatig glei wia g'reizte Viecha Schaugt oans um oan und studiert, Bis oan endli eisalt Biacha! Halt i hab's. Jetzt geht's wia g'schmiert. Denn für alles, was a Kriaga Sich vom Freund wünscht und vom Schatz, San dö Biacha, ja bö Biacha Allweil no da best Ersatz. Mit an guaten Buach im Muckl Hoalt ma Kopf und Herz oan warm. Mit an guaten Buach in G'sellschaft Merkst a nia an Druck im Darm. Mit an guaten Buach im Bund Hoalst as Herz jung sruah und spat. Unterhältst di diam a Stund, Wo'st di sunst bloß mopsen tatst. Drum wennst draußt im Schützcugrab'n, Wo's oft hat goar weni Reiz, Tuast an Buabn, an Spezl hab'n, Schick a Buach eahm — g'wiß eahm freit's. Gib eahm z'lacha und z'sinnier'n, Daß er Herz und Ohren spitzt. Werst as seh'n, eahm tuat net g'frier'n, Bal er z'tiafst im Schnee drin sitzt. Ja, a Glück, an ungetrübtes Wird eahm unterm Brustlatz sei. Er werd moan, es schaugt bei liabes Aeugerl eahm ins Büacherl nei'! Der Buchhandel im vaterländischen Hilfsdienst. (Vgl. Nr. 274.) I. Buchhandel und Buchgewerbe verfügen über die erforderliche Bildung und Fasfungsgabe. um davor bewahrt zu sein, in klein- licher Kirchturmspolitik nur ihre Interessen zu vertreten. Wenn trotzdem einige unsererFachgenossen durch dasGesetz über den va terländischen Hilfsdienst beunruhigt worden sind in der Meinung, sie mutzten nun alsogleich ihre Betriebe schließen, und wünschten, es möchte an dieser Stelle über die Wirkung dieses neuen Gesetzes für Buchhandel und Buchgewerbe etwas gesagt werden, so könnte man sich daran genügen lassen, darauf hinzuweisen, daß gerade dieser Krieg gezeigt hat, wie sehr es auf den Geist in den Dingen ankommt und wie durch das Mittel der schwarzen Kunst Gutenbergs die Kenntnisse und Gesinnungen verbreitet werden, die für die siegreiche Beendigung bes Völkerringens unerläßlich sind. Dennoch muß aber neben dieser allgemeinen Feststellung die andere beachtet werden, daß Kopf- und Handarbeit, Wort und Tat, Buch und Munition in rechtem Maße neben einander vorhanden sein müssen und daß es sich bei dem Hilfsdienstgesetz am letzten Ende um den verständigen Ausgleich handeln muß. Seit langem ist kein wichtigeres und in die bürgerlichen Verhältnisse mehr einschneidendes Gesetz erlassen worden als dieses Gesetz über den vaterländischen Hilfsdienst. »Das Gesetz schafft neues Recht fiir die Heimat«, wie Staatsminister Or. Helf- löOö