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5) F. Haerpfer's Buchhandlung liefert laut Correspondenz- kartc vom 25. März Hoffmann's Jugendschriften L 38 kr.. Horn's Jugendjchristen » 39 kr.. Wagner. Entdeckungsreisen ä 1 fl. 30 kr.: also 13—15<X> Rabatt. 6) C. Reichenccker (Andrä'sche Buchhandlung) bietet in seinem Kataloge vom Jahre 187S, 6. Aust.. Anhang Se, 7 vssentlich an: „50 Bändchen von Hofsmann. Nicritz und Trcwendt zu 17 fl. 50 kr." Da diese Partie ord. 22 fl. 50 kr. kostet, so entspricht dies einem Rabatt von 22<X>. 7) H. Dominicus liefert laut Brief vom 25. März Jugend schriften allerdings nur mit 10 N Rabatt, berechnet aber die Mark, nicht wie alle anderen Prager und Wiener Handlungen zu 60 kr., sondern zum — Tagescnrse. Untersuchen wir an einem kleinen Beispiel, was dieser schlaue Vorbehalt bedeutet: A. ver kauft Bücher um 100 M. — 60 fl. ord. mit 15 N Rabatt, also um 51 fl. netto; Dominicus liefert dieselben nach dem gegen wärtigen Curse (100 M. — 57 fl. 50 kr.) um 51 fl. 75 kr, netto. Da es dem Publicum jedenfalls sehr gleichgültig ist, in welcher Form ihm der Rabatt gewährt wird, so wird Jeder zu- gcben, daß Hr. Dominicus einen Rabatt von 14H> gewährt. Daß diese Berechnungsweise bei Hrn. Dominicus Usus ist, beweist ein uns vorliegender eigenhändiger Brief desselben vom 20. Juli 1875. Damals wurde im oesterrcichischen Buchhandel der Thaler zu 1 fl. 80 kr. umgerechnet; der Curs stand 100 Thlr. --- 166 fl. 82 kr. resp. 100 M, --- 55 fl. 60 kr.; also gewährte damals, anno 2 nach Abschluß der von Hrn. Dominicus ins Leben gerufenen oesterrcichischen Rabatt-Convention, derselbe nahe an 17gb Rabatt.*) So hält sich einer der eifrigsten Agitatoren zur Einschränkung des Kundenrabatts, der Vorstand des Sortimentervereins und des Prager Bnchhändlergremiums an die Bestimmungen der von ihm selbst geschaffenen Rabatt-Convention. — Doch Brutus ist ein ehrenwerther Mann! Und diese eben genannten Firmen wagen es. im Börsen- blatte folgende Erklärung abzugeben: „Wir haben nie, am allerwenigsten öffentlich einen Rabatt angeboten und die für Oesterreich bestehende Rabatt-Convention in keinem Falle und zu keiner Zeit verletzt und uns streng an die'Ber- cinbarungen gehalten trotz der Schleudereien einiger Prager und Wiener Firmen, die Firma A. Pichler's Witwe L Sohn an der Spitze, die schon vor Jahren mit 15°,h und franco nach Böhmen geliefert hat." Dieses uns zur Last gelegte Vergehen leugnen zu wollen, sällt uns nicht bei; wir hatten aber s. Zt. den Beitritt zu der genannten Convention, die wir sogleich als lebensunfähig er kannten, entschieden verweigert und dadurch gewiß correcter ge handelt, als jene Firmen, welche sich der Convention anschlossen, dennoch hohen Rabatt an Kunden geben und dann — in linZr-mti ertappt — nichts Besseres wissen als zu leugnen. Dem Wunsche der sechs Prager Firmen, die Beweise für unsere Behauptung, die sie als „unwahr" bezeichneten, zu ver öffentlichen, haben wir hiermit entsprochen. Das Urtheil über die „Wahrheitsliebe" dieser Firmen zu fällen und ihrem Vorgehen das gebührende Epitheton beizulegen, überlassen wir getrost den Lesern des Börsenblattes. Wien, 24. April 187g. A. Pichler's Witwe L Sohn. Die citirte» Briese, Facturen und Korrespondenzkarten liegen der löbl. Redaction des Börsenblattes inl Original vor; dieselbe wird die Güte haben, die Richtigkeit unserer Angaben zu bestätigen, (Geschieht hierdurch. D. Red.) Misrellcn. Zum Capitel der Schriststeller-Honorare. — Allge meiner Ansicht nach erzielen die Autoren von Schulbüchern die geringsten Honorare, und hält man meist die billigen Elementar- Schulbücher am wenigsten lucrativ für den Autor. Ein Beispiel aus meiner Geschästspraxis mag für einen Fall das gerade Gegen- theil zeigen. Es handelt sich um ein kleines Schulbllchlein von 30 Pf. Ladenpreis, dessen Autor bis jetzt über 6000 M. Honorar erhielt. Da das Merkchen 4H Bogen stark ist, erzielte der Autor pro Bogen 1800 M. Honorar! u-rck LibkroklreLiorssenso^a/k. Ilsr- auszexsdou von Or. 3. kotedolckt. ckadrß. 1879, Lpril. In bull: Drei Oockioos Lalatini in ckor llnivorsitälsdibiiotlrolc ru klullo. Von Or. Oskar v. Ooddarckt, Untorbidliotlrolrar, — llsbsr russische krivatbidliotlisksn in 8t. ketorsdnrx, Lloskau, dlitau nnck in cker Krina, dlueb dlittheilnnKon ckes LibliotbekarK Ddeockor bllsdolr in 8t. ketorsdur^. — 8up- xlementnin Liblioxraplnae Oanteas ad anno LlOOLOI-XV. inoboatas. Looossio altera. (Kinis.) — lnttsratnr nnck Personalnachrichten. Am 23. April feierte Herr Adolph Oetinger in Stuttgart sein 25jähriges Geschäftsjubiläum, Im Jahre 1854 übernahm er die vorher unter der Firma Beck L Frankel bestandene Handlung und hat dieselbe mit Geschick und beharrlichem Fleiß zu ihrer jetzigen Blüthe gebracht. Von seinen 150 Committenten wurde er durch eine prachtvolle Ehrengabe (silbernen Tafelaufsatz) nebst ein gerahmter Widmung, in Kunstdruck ausgeführt, welche ein dortiger College als Zeichen der Anhänglichkeit an die Firma und Person zu überreichen beauftragt war, freudig überrascht. Außerdem be zeugten dem Jubilar seine zahlreichen Freunde, sowie sein Geschäfts- Personal theils durch mündliche, briefliche oder telegraphische Gratulationen, theils durch Blumenspenden und sonstige sinnige Gaben ihre freudige Theilnahme. Am 1, Mai feierte die Firma Fournier L Haberler in Znaim in Südmähren ihr 50jähriges Bestehen. Wer die Schwierig keiten kennt, mit welchen jetzt noch, bei viel gehobenerem Literatur bedarf, die Sortimenter in kleinen Provinzialstädten zu kämpfen haben, der kann ermessen, welches Wagniß es gewesen sein muß im ersten Drittel unseres Jahrhunderts, in einem kleinen Städtchen auf der deutschen und czechischen Sprachgrenze eine Buchhandlung zu begründen. Es steckt ein redliches Stück deutscher Culturarbeit in dieser 50jährigen buchhändlerischen Thätigkeit und mit Recht genießt die rührige Handlung ein ehrenvolles Vertrauen bei allen deutschen und ocsterreichischen Verlegern, Emanuel Haberler hieß der Mann, der 1829 trotz polizeilicher Chicanen und spieß bürgerlicher Einwendungen es wagte, das Geschäft zu eröffnen; jetzt ist es im Besitze seines Neffen, des Herrn Leopold Ritter von Haberler, der in der gleichen Handlung vor länger als dreißig Jahren seine buchhändlerische Laufbahn begann, — Möge die Firma unter seiner Leitung auch fernerhin gedeihen und als sicherer Vor posten die Interessen der deutschen Literatur und des deutschen Buchhandels wahren! Herrn Wilhelm Ritter von Braumüller sen, in Wien ist vom Großherzog von Mecklenburg-Schwerin die Medaille in Gold mit der Inschrift: „Den Wissenschaften und Künsten" verliehen worden, Berichtigung. In dem Artikel „Ein neuer Messias rc," in Nr, S8 lese man Sp, 2, Ze. 8 von oben: Hier hat der Begriff „anständige Concurrenz" ein Ende rc. rc.