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Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel und die mit ihm verwandten Geschäftszweige Eigknthum d!i Börlenverklni der Deulschen Luchhäodler. 272. Leipzig, Mittwoch den 20. November. 1872. Amtlicher Lheil. Erschienene Neuigkeiten des deutschen Buchhandels. (Mitgetheilt von der I. C. HinrichS'schen Buchhandlung.) licken Geschlechts bedingen. 8. * 16 N-k 12065. Jahresbericht der Handelskammer zu Lüneburg vom I. 1871. gr. 8. ' H .-i S kf /M 12066.EvertSbusch, S. F., das Vaterunser od. das Christenthum als Gebet. 2. Aust. gr. 8. ' l^ ^ 12067. Glaubrecht, O., Zinzendors in der Wetterau. l. Abth. Nonneburg. 3. Ausl. 8. Gart. * V3 12068. Köhnlein, G. L. W., biblische Geschichten f. das erste Jugendalter. 2. Ausl. 8. * ^ ^ 12069. Wolf, M., der Apostel Paulus an die Römer unserer Zeit. 8. * 12 N-k Viehzucht, gr. 8. 2^ ^ ° 12071. Gottschewöki, G., l)r. Martin Luther s kleiner Katechismus. 2. Aufl. 8. * 2^ N-k 12072. KönigSberger, Pommer, Schlefter u. Deutsche, der gemüthliche, aus d. I. 1873. 16. " 4 N-k 12073. Preuße, der redliche, n. Deutsche. 42. Jahrg. f. 1873. Nr. 1. gr. 8. * i-s, Nr. 2. 8. * 8 N-^; Nr. 3. 8. ' hß ^ 12074.Wackernagel, PH., das deutsche Kirchenlied von der ältesten Zeit bis zu Ansang d. 17. Iahrh. 41. Lsg. gr. 8. * A ^ 12075. Reyher, O., die Neu' ist lang. Ein ehrlich Wort f. Alle, welche durch jugendl. Verirrgn. sich geschwächt fühlen. 16. * '/ß ^ 12076.Reuning, O., Album s. Post-Marken. 9. Aust. gn. 4. Geb. in Hlblwd. 12^ N-k; in Ganzlwd. 2/ß ^ Nichtamtlicher Theil Schriftsteller und Verleger vor hundert Jahren. (Fortsetzung aus Nr. 266.) Auch Goethe betrat, wenigstens mit seiner ersten Arbeit, den Weg des Selbstverlags. Sein „Götz" war fertig, sollte aber, wie er vorlag, nicht gedruckt, sondern später in eine neue Form umgegossen werden. Der Dichter scheute sich, das Manuscript einem Buchhänd ler anzubieten, nachdem er mit seinen ,,Mitschuldigen" schon von Verschiedenen war abgewiesen worden. Da rieth Merck zum Selbst verlag. „Durch die Frankfurter Zeitung hatte er sich schon mit Gelehrten und Buchhändlern in Verbindung gesetzt, wir sollten daher, wie er meinte, dieses seltsame und gewiß ausfallende Werk aus eigene Kosten herausgeben und es werde davon ein guter Vorthcil zu ziehen sein; wie er denn mit so vielen Andern öfters den Buchhändlern ihren Gewinn nachzurechnen pflegte, der bei manchen Werken freilich groß war, besonders wenn man außer Acht ließ, wie viel wieder an anderen Schriften und durch sonstige Handelsverhältnisse verloren geht." Goethe lieferte das Papier, Merck, der in Arheilgen, einem Dorfe bei Darmstadt eine Druckerei angelegt hatte, druckte das Stück. Goethe aber erzählt scherzend, wie er, zu einer Zeit, wo man ihm die größte Aufmerksamkeit wegen seiner Arbeit erwies, höchst verlegen war, wie er nur das Papier bezahlen sollte, auf welchem er die Welt mit seinem Talent bekannt gemacht hatte.*) Goelhe, Aus meinem Lebe». 13. Buch. Unter den Besuchern war auch ein Buchhändler, der sich „mit einer heileren Freimüthigkeit" ein Dutzend solcher Stücke gegen gutes Honorar ansbal. Schiller ließ seine „Räuber" drucken, weil er für sie keinen Verleger fand, die zweite (Mannheimer Theater-) Auflage erschien denn, ebenso wie „Fieseo" und „Kabale und Liebe" bei Schwan in Mannheim. Hatte er auch damit das Gebiet des Selbstverlags ver lassen, so spukt doch in den weiteren Jahren zeitweise auch in ihm die Sehnsucht, den Buchhändler nur als Commissionär betrachten zu dürfen. Da er weiß, daß Körner Capitalien in Göschen's Geschäft stehen hat, so fragt er (3. Juli 1785) bei Jenem an, ob seine Verbindung mit dem Leipziger Verleger der Art sei, daß er in dessen Handlung Verleger eines Buches sein könne, wovon also Göschen nur die Commission hätte. Cr wünscht näm lich seinen Anlorencommerce fernerhin anders zu tractiren und nach einer vorhergehenden Verabredung mit Körner selbst den Verlag seiner Sachen zu übernehmen. Er führt dabei gleichzeitig und später wiederholt Beschwerde über Schwan und dessen Geschäftstheilhaber Götz, weil diese Fiesco und Kabale und Liebe, ohne dem Verfasser ein Wort zu gönnen, neu anflegten. Götz ließ sich sogar beigehen, einige Cremplare, die Schiller verlangt hatte, sich bezahlen zu lassen. Dieser niederträchtige Streich hebt alle Verbindlichkeiten Schiller's gegen die Buchhandlung aus, und Jener hält sich für vollkommen berechtigt, selbst eine neue Auflage seiner Stücke zu veranstalten. Hätte Körner einen Antheil an Göschen's Handlung, so könnte die Sache gleich gethan sein. ,,Dn würdest Dich mit mir entweder in einer Summe überhaupt ver einigen, oder mir den Bogen bezahlen — und dieß überließe ich 597