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12176 LvrsenblaU f. d. Dlschn. Buchhandel. Nichtamtlicher Teil. 237. 10. Oktober 1912. zeichnen, bei denen es sich um Übergriffe der ungarischen Regierung gegen deutsche Bücher handelt. In letzter Zeit scheint allerdings eine Besserung in dem Verhalten der ungarischen Negierung gegen die Deutschen Ungarns eingetreten zu sein, weil die Madjaren immer mehr einsehen, daß sie sonst den rumänischen und kroatischen Interessen auf die Dauer nicht mehr Halt gebieten können. Der deutsche Buchhändler aber hat ein lebhaftes Interesse daran, datz das ungarländische Deutschtum deutsch bleibt. Das wird auch für die Madjaren von Vorteil sein, die bisher von der deutschen Kultur nur profitiert haben. Eine Konferenz zur Schaffung eines Einheitssystems für die deutsche Stenographie. — Am 14. und 15. Nov. werden, wie die »Voss. Ztg.« erfährt, im preußischen Kultusministerium unter dem Vorsitz des Provinzialschulrats Professor Tiebe Beratungen mit Vertretern von neun stenographischen Systemen stattfinden, um den Versuch zur Schaffung eines Einheitssystems für die deutsche Steno graphie zu machen. Diese Vertreter bilden die Unterkommission, die bei der letzten Tagung des aus 23 Mitgliedern bestehenden Sach- verständigenausschusscs der deutschen Stenographieschulen im Beginn dieses Jahres zur Vorbereitung der Frage eingesetzt wnrde. Der Unterkommission wird ein sehr umfangreiches Material an Vor schlägen für ein Einheitssystem vorliegen. Die Versuche zur Schaffung eines Einheitssystems unter amtlicher Mitwirkung gehen bereits auf das Jahr 1909 zurück. Sie führten im Sommer 1910 zu einer Konferenz von Rcgicruugsvertretern aller größeren Bundes staaten. Dabei wurde der Beschluß gefaßt, einen Sachvcrständigen- Ausschuß einzuberufen aus den von den 9 Systemen gewählten 23 Vertretern. Schwierigkeiten aus Mangel verfügbarer Mittel haben verursacht, daß der Sachverständigen-Ausschuß erst zu Be ginn dieses Jahres zusammengetreten ist. Internationale Ansstcllung für Buchgewerbe und Graphit Leipzig 1914. — In Paris fand kürzlich eine Tagung der Fede ration der bestehenden nenn Ausstellungsorganisationen der ver schiedenen Länder statt, bei der auch die deutsche Kommission ver treten war. Es wurde mit Freude und Genugtuung begrüßt, daß die deutsche Negierung für den 8. Oktober d. I. eine diplomatische Konferenz zur Regelung des Ausstellungsweseus nach Berlin einberufen hat, bei der die bisherigen Arbeiten und Vorschläge der Federation voraussichtlich in weitgehendem Maße Berücksichtigung finden dürften. Von wichtigeren Ausstellungsprojekten internatio naler Natur wurde auf der Konferenz namentlich die Inter nationale A n s st e l l n n g für Buchgewerbe und Gra phik Leipzig 1914 behandelt und die Beschickung dieser Aus stellung im Jahre 1914 wie der Weltausstellung in San Francisco im Jahre 1915 dringend empfohlen. Post. - Infolge des Ausstandes des Eisenbahnpersonals in Nordspanien sind während der Zeit vom 25. September bis 1. Ok tober zahlreiche Briefposten für die deutsche Bahnpost Verviers—Cöln aus Barcelona und von der spanischen Bahnpost Barcelona—Portbou ausgeblieben. Die Posten von Madrid und der Bahnpost Madrid— Jrun sind dagegen bis jetzt regelmäßig eingegangen. Neue Bücher, Kataloge usw. für Buchhändler. ^Vappenmalereien, 8tammbüeker, ^ckelslexika, ZenealoZwelie lasetienbüeker und Kalender, k'arnilienporträts, kioZrapliien ete. etc. — ^ntiqu.-Kstaloß Kr. 74 von kieliard LertlinZ in Vre8den-^., Viekoriastr. 6. 8°. 226 8. 2890 Krn. 1.68 Inde8 Orientale K6er1andai868. Premiere Partie: Hwtoire. ^ntiquit68. OSoZraplne. VoyaZ68. ktknolo^ie. kklino- ßraptiie. ^ntkropolossie. keli^ion8 et jurwprudenee de8 indi^en68. ke^wlation. Oouvernement. ^dmini8trativn. kolitiyue. koleinique. — Oatalo^ue Ko. 71 de 1a librairie k. d. Krill ä leide. 8°. 327 8. 4912 Krn. in kawdurZ, kleieüenbrüelre K^ 6. 8°. 122 8. 3419^Krm Kri6A8^68eliietitlieti6 und militär^vi88en8ebakt1ieti6 küetier. — ^ntiqu.-KataloA Kr. 208 von Halm L Ooldrnann in >Vien I, OpernrinZ Kr. 17. 8". 74 8. 2333 Krn. 8°.b'''66^8!''löOO^Krm ^ 4 >on K a 11 idax Koppe m Keip/.l-. 8o 33^8^o'878 Krn." " ^ e 1 laßenkurt, 8". 507 8. 8el§rade 1912, IKita 8taiteli, librairie de Personalnachrichten. Friedrich Schrwald 's. — In Eisenach ist am V. Oktober Pro fessor vr. Friedrich Sehrwald im Alter von 84 Jahre» ge storben. Er schrieb Abhandlungen z» Sophokles und Horaz, gab eine »Geschichte der deutschen Literatur« mit Probensammlung, und im Verlag von Bonde in Altenburg die Sammlung »Deutsche Dichter und Denker« heraus. Die Altenbnrgische Landesbibliothek verdankt ihm die muhe- und verdienstvolle Ausstellung ihres Katalogs. Jubiläum. — Am >. Oktober konnte die Buchhandlung Paul Gärtner in Königshütte <Oberschlesien> das Jubiläum ihres LSjährigen Bestehens feiern. 1887 gegründet, seit November 1893 mit dem Buchhandel in Verbindung, ist die Firma aus kleinen An fängen zu schiiner Blüte emporgcwachsen und erfreut sich in, weiten Umkreis ihres Wirkungsfeldes eines guten Rufs. Nachträglich sprechen wir der Firma zu ihrem Jubeltage unsere besten Glück wünsche aus. Sprechsaal. Eine Anregung. Immer wieder liest man auf Bücherbestellzetteln für das Publi kum wie folgt: »Bei der Buchhandlung bestelle ich hierdurch Wäre es nicht richtiger, zu setzen: »Bei der Firma bestelle ich hierdurch damit bei Ansdruck des Stempels auch ein grammatisch richtiger Satz zustande kommt? Das Wort Buchhandlung steht doch durchweg immer hinter dem Namen des Firmenbesitzers. Rendsburg. Ernst Reichel, Buchhandlung. Loses Blatt-Buch. Wir beabsichtigen uns ein Loses Blatt-Buch lEilers, Ashelm usw.) anzulegeu. Bisher schrieben wir die einzelne» Posten spezifiziert aufs Kunden-Konto; in Zukunst möchten wir jedoch Kopie» der Ansgangsfaktnren anlegen und nur die Schlnßsnmme den, Knndcn-Konto belaste». Hat ein Herr Kollege diese Art der Buchung, und wie bewährt sie sich? Wien X, Favoriteng. S7. Bruder Snschitzkp. Preußisch-süddeutsche Klaffenlotterie. <Vgl. Nr. 221 u. 22S.) Ein württeinbergischer Schulbücherverleger, dem durch die Ein führung der vom Ministerium amtlich herausgegebenen Volksschul bücher im Jahre 1910 ein Schaden von 12 000 ^ bar (Lager der Vorräte) erwachsen war, bewarb sich als Äquivalent für diesen durch den Staat erlittenen Verlust um die Stelle eines württem- bergischen Lotterie-Einnehmers. Der Erfolg dieses Gesuches war aber ein negativer. Der Staat gibt demnach für solche Schäden keinen Ersah, er nimmt nur und ist vom Wiedergeben kein Freund. I. B.