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Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. Redaktioneller Teil. 23, 29. Januar 1914. XoiuAlielion Uibliotlislr in Lerlin. Verlag von Otto Ilurrasso- vv i t 2 in ll. 6 i p 2 i §. XXXI. daln^anA, Xr. 1, danuar 1914. 61.-8". 8. 1-48. ^ i ^ ^ ^ ^ ^ ^ ^ ^ ^ ^ Xr.'1^17(y,^3. 4ruiu5u-o?914^ Or.-8». 8.^1—24. ^ ^ Uno de 8eine. 8". 18 8. Xr!^85^9-936l"^ ^ Eso, Xr. 9o, 3^vier 1914. 8°. 120 8. 3677 Xini. — Versteigerrur^: 9. Xekruar 1914 und Xran2 ?iet2eller in Hldin^en. 8°. 8. 1—32. kerielrt über die VerlaAstütiZIceit im dullre 1913 von Karl 3. 1 r ü b n e r in 8 t r a 8 8 b u r § und 6 e r 1 i n. XI.-8". 12 8. Die Liste der im Börsenblatt veröffentlichten Nabattvergiituilgen bei Postbezug von Zeitschriften steht dem Buchhandel in einem berichtig ten und ergänzten Sonderdruck zum Preise von je 15 ^ no. bar zur Verfügung. Bestellungen bittet man umgehend an die Geschäfts stelle des Börsenvereins zu richten. Personalnachrichten. Gestorben: am 17. Januar plötzlich infolge Herzschlags im Alter von 45 Jahren Herr M ax Kuntze, Inhaber der Firma Adolf Stumpf Nach folger, in B 0 chu m. Max Kuntze übernahm am 1. Juli 1897 in Gemeinschaft mit Ferö. Klüting das Geschäft, das seit 1859 bestand. Nach dem Austritt Klii- tings im Jahre I960 führte der Verstorbene das Geschäft allein weiter und hatte die Freude, seiner fleißigen Arbeit Erfolg beschicken zu sehen. Im kräftigen Mannesalter von nur 45 Jahren wurde er durch einen jähen Tod seinem Arbeitsfelde entrissen. Zum Tode Georg Baths (vgl. Nr. 18). — Der Tod, der unerbitt liche Tod hat in den letzten Wochen große Lücken in die Reihe der Senioren des Buchhandels gerissen, und teilnehmenden Herzens stehen die Kollegen an der Bahre derer, die zur ewigen Ruhe eingegangen sind. Die Leipziger trauern um ihren vr. Eduard Br 0 ckhaus, den Nestor des deutschen Buchhandels, die Münchener um ihren Fritz Schwärt;, die Berliner um Max Winckel mann und nun um Georg Bath, der in der Frühe des 21. dieses Monats unerwartet, wenn auch nach längerem Leiden, entschlafen ist. Mit Georg Baths Hinscheiden beklagen nicht nur viele von uns den Verlust des lieben Freundes, der es immer verstanden hat, mit liebens würdiger Kollegialität Herzen zu erobern, — nein, der ganze Buch handel verliert in dem Verstorbenen ein Mitglied, das durch seine umfassenden Fach- und Sachkenntnisse in Berufskreisen jederzeit hoch- geschätzt war, und dessen Firmen zu den geachtelten zählen. Auch alle seine Mitarbeiter in den Firmen Mittleres Sortiments- Buchhandlung A. Bath und Georg Bath Verlag empfinden den Verlust ihres ebenso anregenden wie wohlwollenden Chefs auf das schmerz lichste. Gemeinsames Arbeiten in buchhändlerischen Ehrenämtern haben eine Reihe Berliner Kollegen, auch den Schreiber dieses, mit ihm viele Jahre hindurch verbunden; seine vornehme Gesinnung, sein sicheres Urteil in allen buchhändlerischen Fragen zu erkennen, nicht minder seine fortreißendc Nedebegabnng zu bewundern, hatten wir oftmals Gelegen heit. Georg Bath gehörte auch zu den Begründern des Berliner Sorti menter-Vereins, an dessen Beratungen er stets lebhaften Anteil ge nommen hat. Die erhöhten Pflichten aber um seine beiden Geschäfte, die ihm zum Teil durch die vor mehreren Jahren schon erfolgte Erkrankung seines am 1. Oktober 1882 ins Sortiment als Teilhaber eingetretenen Bruders überkommen waren, und wiederholt eingetretene Störungen in seiner Gesundheit zwangen ihn, sich von den beruflichen Arbeiten mehr und mehr zu entlasten und von seinen Ehrenämtern zum großen Bedauern des ganzen Berliner Buchhandels znrückzutreten. Vor wenig länger als Jahresfrist durften wir noch mit ihm in seinem gastlichen Hause im Familienkreise seine 40jährige Selbständig keit feiern, Zeuge seines überaus glücklichen Familienlebens sein und konnten aus seinem beredten Munde so manches Schöne aus seinem Le bensgang hören. Wer hätte damals geahnt, daß wir Georg Bath so bald verlieren würden! Georg Bath, geboren am 23. Februar 1849, erhielt seine Schul bildung im Friedrich Werderschen Gymnasium und seine buchhänd lerische Ausbildung zunächst im väterlichen Geschäft (Mittler's Sorti ments-Buchhandlung), in das er am 1. April 1867 als Lehrling ein getreten war. Dann ging er auf die Wanderschaft und fand bei Wil helm Braumüller in Wien und später bei F. Volckmar in Leipzig Gelegenheit, reiche buchhändlerische Kenntnisse zu sammeln. Im Juni 1870 kehrte er wieder nach Berlin zurück, um dem Vater als Mitarbeiter zur Seite zu treten. Hier gelangte er zu voller Entfaltung seiner Fähigkeiten, die ebenso dein Sortiment wie dem Verlag zugute kamen. Die erste Aufgabe, die er sich nach seinem Ein tritt stellte, war die Einführung der doppelten Buchführung, von der der Vater anfänglich nichts wissen wollte, und mit großer Freude und nicht geringem Stolze konnte er ihm nach monatelangen in geschäfts freier Zeit getanen Arbeiten das Ergebnis vorlegen. Bei seiner geschäftlichen Tüchtigkeit und Schaffenslust konnte es nicht ausbleiben, daß der Vater ihn bald noch fester an das Geschäft an schloß; er nahm ihn am 1. Oktober 1872 als Teilhaber auf, und das har monische Zusammenwirken von Vater und Sohn führte zu erfolgreicher Ausdehnung des Geschäfts. Nach dem Tode des Vaters am 28. Mai 1878 wurde Georg Bath alleiniger Besitzer von Mittler's Sortiments-Buchhandlung und von A. Bath Verlag, nahm aber 1882 seinen Bruder Carl als Teilhaber des Sortiments auf. Am 4. November 1872 gründete er sich als 23Vsjähriger Mann den eigenen Hausstand; der glücklichen Ehe entsproß ein Sohn, der jedoch den Eltern zum größten Leidwesen als sechzehnjähriger vielver sprechender Jüngling entrissen wurde; später aber erblickten noch zwei Töchter das Licht der Welt, die in die Familie wieder heiteren Frohsinn brachten und dadurch den Kummer der Eltern um den Stammhalter einigermaßen milderten. Neben den Arbeiten im eigenen Geschäft fand Georg Bath aber noch Zeit, seine Kraft auch in den Dienst der Allgemeinheit zu stellen. So hat ihm die Korporation der Berliner Buchhändler wiederholt Ämter übertragen, in denen er sich voll betätigte, zuerst im Rechnungs und Wahlausschuß von 1882 bis 1887 und 1889 bis 1893, sodann im Hauptausschnß von 1901 bis 1906, davon in den letzten drei Jahren als Vorsitzender. Von 1908 bis 1910 war er stellvertretender Vorsteher im Vorstand, und im Jahre 1911 trat er beim Tode Albert Gold schmidts an dessen Stelle als Erster Vorsteher, bis Ostern 1912 vr. Bollert dieses Amt übernahm. Auch äußere Ehrungen wurden Georg Bath zuteil; durch die Er nennung zum Königlichen Hofbuchhändler und durch die Verleihung des Kroncnordens und des Noten Adlerordens fand sein Wirken besondere Anerkennung. Ein gesegnetes, arbeitsreiches Leben ist mit Georg Baths Hin- schciden abgeschlossen. Jüngeren Kräften liegt es nun ob, die beiden Geschäfte im Sinne des Verstorbenen weiterzuführen. Dem Heimgegangenen aber werden alle, die ihn kannten, allezeit ein treues Andenken bewahren. Berlin, 27. Januar 1914. Albert Seydel. Martine; Cubells f. — Der Maler Salvador Martinez Cubells ist, 68 Jahre alt, am 21. Januar in Madrid gestorben. Mit 21 Jahren errang Cubells einen ersten Preis auf der Madrider Nationalen Ge mäldeausstellung und kurz darauf im Wettbewerb mit den ersten Künst lern den Posten eines Restaurators am Prado-Musenm. Man verdankt ihm eine Unzahl von vortrefflichen Restaurationen und Ausbesserungen alter Gemälde. Im Jahre 1891 ward ihm eine hohe Auszeichnung auf der Berliner Ausstellung wegen seines großen Gemäldes Dona Ines de Castro zuteil. Weitere hervorragende Gemälde sind: Die vier ! Evangelisten, Die Rückkehr vom Turnier, Der Eindruck der Wunden ^ von Sankt Franziskus. Als Kunstkritiker war Cubells Mitarbeiter > der vornehmsten Revuen Spaniens. 148