^5 9», 23. April 1912. Künftig erscheinende Bücher. «sn-nbi-tt >. d. Itschn. vuchhandki. 5031 Soeben gelangt zur Ausgabe: Bayerns Donautal , Tausend Jahre deutscher Kunst ... Berthold Riehl Mit 72 Abbildungen auf 60 Tafeln Geheftet M. 10.—, gebunden M. 12.— ^>erthold Riehl, neben Altmeister Jakob Sighart der kraftvollste Bahnbrecher der bayerischen Kunstsorschung, den ein allzufrüher Tod vor Jahresfrist dahinraffte, hat uns mit „Bayerns Donautal" ein Werk hinterlaffen, das in seiner Reichhaltigkeit und Vielseitigkeit nicht nur für die bayerische Kunstwissenschaft, sondern mehr noch für die Kenntnis der deutschen Kunst ein Vermächtnis hervorragendsten Wertes bedeutet. Nach fünfjährigen eingehenden Studien schildert er uns in seiner lebendig anschaulichen Art die Kunstdenkmäler des bayerischen Donautals — dieses territorial im weitesten Sinne gegriffen — im reichen Wandel der Jahrhunderte als natürliche Ergebnisse ständig wechselnder historischer und kultureller Faktoren. Die innige Vertrautheit mit den Denkmälern, ihren Lebensbedingungen mit Land und Leuten, in deren scharfen holzschnittähnlichen Prägung der Stammes charaktere sich Berthold Riehl als der würdige Sohn des Verfassers der „Naturgeschichte des deutschen Volkes" bewährt, schuf hier ein wahrheitspiegelndes Bild von ungeahntem Reichtum und seltener Mannigfaltigkeit nicht nur eines einzelnen Kunstzweiges, sondern der erschöpfenden Gesamtheit künst lerischen Schaffens des in Rede stehenden Gebietes. Ein flüchtiger Hinweis auf bekannte Kunstzentren des Gebietes wie Regensburg oder Paffau, auf Residenzen kunstliebender Herzöge und Fürsten wie Lauingen, Neuburg a. D., Ingolstadt, Straubing, auf einstige Sitze geistlicher Herrschaft wie Dillingcn oder auf mächtige Klöster wie Kaisheim, Prüfening, Weltenburg, Metten mag die hervorragende Bedeutung des Donautals für die Kunstforschung nur in ihren Höhepunkten streifen, ohne daß dabei der anregenden Darlegung weitausgreifender künstlerischer Beziehungen zu den übrigen süddeutschen Kunstzentren wie Alm, Augsburg, München, Landshut usw. auch nur andeutungsweise gedacht werden könnte. Dabei greift die Betrachtung weit über die Städte und Klöster hinaus auf das Land mit seinen noch vielfach ungekannten Kunstschätzen in Dörfern und Schlössern. Kirchliche, feudale, bürgerliche Kunst wird uns mit gleicher Sorgfalt und ausgleichender Liebe vermittelt, — alles getragen von lebendiger Anschauung, wissenschaftlichem Ernst und wärmster Empfindung für deutsche Art und deutsche Kunst. Ich bitte diesem Werke Ihr besonderes Interesse zuzuwenden. Vor Erscheinen liefere ich mit 40°/» und 7/6