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21 den Adel der Gesinnung, reiche Gelehrsamkeit, tiefe ^ Frömmigkeit verschönt, so daß er mit unerhörter Ein stimmigkeit von allen verehrt und weit über die s böhmischen Grenzen hinaus als der mächtigste Geist gerühmt wurde (kdoenix eruäitorum). Daß der Papst , seine Wahl zum Bischof von Olmütz, Cammin, Breslau > stets hintertrieb, ist nicht als Unglück zu bezeichnen. Als Privatmann starb er 1510, 14 /11., 48 Jahre alt. Dieser Lobkowitz, dessen Briefe voll Geistes und feinen Humors 1563 gedruckt wurden, aber äußerst selten , sind, war des Christannus Pedeck Freund; ebenso des > Johannes von Domaslaw, Offizials bei der königl. ^ Landtafel, des Victorin von Wsehrd, Vizelandschreibers z (eines juristisch und litterarisch ausgezeichneten Mannes, ^ welcher schon durch seinen Kampf gegen das Streben , die böhmischen Bauern in Leibeigenschaft zu bringen, r den Dank der Nachwelt verdient), des Canonicus Io- . Hann von Pibra und Stefans Piso. Christannus > Pcdeck war erster Notar der königlichen Kanzlei. Als ^ Bohuslaus von Lobkowitz 1491 und 1492 im Orient reiste, beschrieb er von Methone aus seine Erlebnisse z dem Piso, empfahl ihm die Fürsorge für seine Bi- 1 bliothek und ließ den Christannus grüßen. Dieser hielt sich 1492, nachdem er in Görlitz krank geworden z und den Stadtarzt zu Hilfe gehabt, vom 26. August E ab einige Tage im Kloster Oybin auf, wo ihn der „ mitgenommene „Docior der erczney" behandelte. Er schrieb deshalb in Oybin an den Rath zu Görlitz und r nachdem er die Reise deS böhmischen Kanzlers Johann r von Schellenberg zum polnischen Reichstage in Pe- , lrikau (Königswahl) erwähnt hatte, erbot er sich ^ Görlitz'sche Aufträge nach Ofen zum Könige mitzu- d nehmen. Er hatte offenbar einen diplomatischen Auf- trag bei den Sechsstädten auszurichten gehabt. Was ihn antrieb, ins Kloster Oybin zu treten, ist h unbekannt. Jedenfalls wußte er, daß zu Oybin der