10 mußten auch die Väter zur Abwehr sich rüsten, für ihre Unterthanen sorgen, zahlreiche Flüchtlinge auS Böhmen beherbergen, — darunter wohl auch ihre Pragischen Brüder, welche die Gefahr erkennen konnten, seit sie am 2. August 1420 der Obergewalt ZiSkaS und des HussitevpriesterS Wenzel Kuranda unterworfen worden waren und deren Kloster am Vissehrad und Häuser in Zlichov am 2. November vom Pöbel ver brannt wurden — Soldknechte we ben und in die Burg aufnehmen. Olbersdorf und der Oybin'sche Meierhof lagen in Asche, überall zitterte das Volk; statt die Gefälle zu zahlen, nahmen die Städte Gelder auf zum Ausbau der Mauern. Der Zlttauer Rath hatte selbst Aufwand genug, die Stadt zu befestigen, welche stets bedroht war, weil sie an der großen Handels- und Heerstraße nach Norddeutschland lag und sie sperrte. Daher zahlte der Rath den Cölestinern die von Karl IV. überwiesenen Gelder aus den königlich n Einkünften in Zittau nicht weiter. In Oybin konnte man den Aufwand für so zahlreiche Flüchtlinge und die Rüstung nicht erschwingen. In dieser Sache klagten die Cölestiner beim Papste und dieser erließ an den Rath ein Breve. Diesem Schrift stücke hat man spaßhafter Weise mehrfachen Inhalt angedichtet. Sein Inhalt ist kurz folgender: MartinuS rc. an meine lieben Söhne, Bürgermeister, Schöppen und Rathmanne der Stadt Zittau rc. Wir haben vernom men, daß ihr dem Kloster Oybin aus den zu der königlichen Kammer gehörigen Gefällen jährliche Zinse (verliehen von den Königen Karl und Wenzel) zu leisten habt. Die Zahlung habt ihr in den ver gangenen Jahren unterlassen und wenn ihr die alte Schuld und die weitere Zahlung nicht abfühlt, so würde daraus für das Kloster, in welchem jetzt eine große Anzahl von Mönchen musterhaft lebt, wohin sehr viele von den Hussiten geplünderte Geistliche ge-