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267, 16. November 1808. Nichtamtlicher Teil. Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. 13145 200 000 Exemplaren verteilt und erweist sich praktisch als eine vortreffliche Empfehlung für die Bücher des Hauses während des ganzen Jahres. Andere Bulletins beziehen sich wieder auf be stimmte gegenständlich geordnete Klassen von Büchern, wie solche über Geschichte, Biographie usw.; wieder andere beschäftigen sich mit der Geschichte und dem Geschäftsbetrieb der Firma oder geben Aufschluß über die Verschiedenheiten der Technik und Mittel beim Drucken und Binden und Hallen so das Interesse an Büchern und ein verständiges Urteil über ihren inneren und äußeren Wert in weiteren Kreisen lebendig. Ganz besonders hält natürlich die Firma die zahlreichen Bibliotheken des Landes und ihre Vorstände über ihre gesamten neuen wie älteren Veröffent lichungen auf dem laufenden. So stellt die Tätigkeit der Firma Houghton, Mifflin L Co., soweit sie der Erzielung eines möglichst guten Absatzes für ihre Bücher gewidmet ist, sicher eine hervor ragende, ja in ihrer Art vollkommene Leistung amerikanischer Verlagstätigkeit dar, der vielleicht auch manches deutsche Haus nützliche Winke und Anregungen entnehmen kann. (Nach: »l'bs Dub1i8bsr8 ^VeskI)'«.) Tie illustrierte Presse in Dänemark vor dem Erscheinen der »Illu8lreret Dickende«. — Am 1. Oktober d. I. trat die älteste und vornehmste illustrierte Wochenschrift Dänemarks »II! U8t» erst lickende«, die 1859 mit dem Nebentitel »Wöchentlicher Bericht am 12. September d. I seinen siebzigsten Geburtstag feierte, ist seit 1863 daran tätig und seit 1892 Herausgeber und Verleger des Blattes gewesen Anläßlich des Besitzwechsels war mit Unter zeichnungen usw., sondern auch ihre dänischen Vorgänger und Vorläufer umfaßte. Über diese gibt Bibliothekar Jul. Clausen in Nr. 2 des neuen, 50. Jahrgangs einen mit Abbildungen von Titelseiten und Bildproben ausgestatteten Überblick. Mit einer Ausnahme führten alle Schritte, die vor 1859 ge macht waren, um eine gute dänische Wochenschrift mit Bildern zu schaffen, entweder zu ganz dilettantischen und primitiven Blättchen, oder es waren nur tappende Versuche. Allen diesen Blättern gemeinsam ist es, daß sie mit zwei Ausnahmen höchstens 2—3 Jahre, mehrere nur einige Quartale bestanden. Den allerersten Anfang machte im Jahre 1830 »^.Nebus-ucke«, ein Wochen blatt für alle Stände, herausgegeben von F. W. Stockfleth, sehr- bescheiden und kurzlebig. 1834 folgte »Dun8lr ?6nuir><- Nrr^in« zur Ausbreitung nützlicher Kenntnisse, herausgegeben von Buch händler E. L. Thaarup in Kopenhagen. Der erste Jahrgang enthält schon 185 Abbildungen nach Druckstöcken, die wohl meistens von fremden Verlegern geliehen waren und gewöhnlich inter nationale Sehenswürdigkeiten brachten, darunter aber auch einige dänische, wie Eremitagen und Fredensborg, das Ganze zwar be scheiden, aber nett und sauber. Es bestand bis 1838 und gab andern Lust zu ähnlichen Unternehmungen. So begann Claus Rosenhoff 1835 »Dau8k Lilleck-Nu^u/in«, das nur 4 Quartale erlebte, mit sehr hübschen Kupfern, gestochen von R. N Nielsen. Dieser gründete auch selbst eine illustrierte »Zeit schrift für Liebhaber von Natur, Poesie und Kunst«, »ko36nblu.cko«, die in jeder Nummer von einer Kupfertafel begleitet war und Abbildungen von z. B. Helsingör, dem Markt von Karlsruhe, Christian IV. und — von der Seeschlange brachte. Höchst einfach, mit ordinären Holzschnitten, war dagegen das 1836 erschienene »Familien-Museum«, das freilich auch nur 4 Skilling die Nummer kostete, während der Preis der Bilder-Magazine 1 Rigs- daler das Vierteljahr betrug. Einen großen technischen Fort schritt bedeutete »Dortekeuillen«, ä^tbetisk D^eblack (3 Jahr gänge: 1839—1841), das der vielgereiste dänische Offizier Georg Joh. Bernh. Carstensen gründete. Er wollte damit ein »elegantes Blatt für den Salontisch« schaffen. Gedruckt wurde es in der alten, guten Berlingschen Buchdruckerei, mit künstlerischen Bei lagen, die Emil Bärentzen L Co.s lithographisches Institut aus- sührte. (Zwar hatte Dänemark schon 1821 eine privilegierte Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel. 7b. Jahrgang. königliche Steindruckanstalt bekommen, aber erst der tüchtige Lithograph Bärentzen machte die Lithographie volkstümlich.) Tie Beilagen brachten in der Regel Bildnisse aus- und inländischer Berühmtheiten (Thorwaldsen, Scribe rc.), aber auch Wiedergaben von Bildern der Genremalerei. Das Blatt war indes zu teuer (1 ^ pro Nummer). Einen ähnlichen Versuch machte Carstensen mit seinem »Di^uro« (1841—42), ebenfalls mit Lithographien, und lud darin die Abonnenten zu ermäßigtem Preis in seine Vauxhall-Gärten ein, in denen er mit bedeutendem Arrangeurtalent öffentliche Festlichkeiten veranstaltete und die der Vorläufer waren zu seinem 1843 gegründeten, noch heute bestehenden und weltberühmten großen Kopenhagener Vergnügungs-Etablissement »Tivoli«. Sein letztes Journal endlich, »N^ Dortekeuille« (1843—44) bekam iy der nun einsetzenden billigeren illustrierten Witzblattpresse, besonders dem satirischen Wochenblatt »6or83.ren« (1840—55), scharfe Kon kurrenten. fand »Korcki8lr Dennin^-^la^uLin«, das, ein »Bilderblatt zur belehrenden Unterhaltung«, von 1841—1853 im Verlag von Buch händler Steen erschien. Die Bilder waren grobe Holzschnitte; aber man war nicht verwöynt, das Blatt war billig und hatte guten Erfolg. Ebenso fand das im selben Jahre, 1841, be- sogar 36 Jahre lang (in Trier's Verlag). Es enthielt Bilder auf Beilagen, Holzschnitte von zeitgenössischen berühmten Leuten. Erst 1851 tauchte wieder eine Neuerscheinung derselben Art auf: »Danorama«, herausgegeben von C. H. Schmidt, hielt sich aber nur zwei Jahre. Der Text hatte in allen diesen Blättern, außer in Carstensens rein belehrenden, volksaufklärenden Charakter. Historische Anek doten, Berichte über merkwürdige Menschen und Tiere waren besonders beliebt. Als ein unmittelbarer Vorgänger von »U1u8trsret lickende« kann wegen Ausstattung und Format (zum ersten Male Folio) das 1853 erschienene »I1Iu8tr6ret> Nu^a^in« gelten. Es wurde in gutem Druck und mit besseren Holzschnitten von Thieles Druckerei hergestellt und von Kittendorff L Aagaard herausgegeben ging aber 1854, nachdem Buchhändler Stinck den Verlag über nommen hatte, ein. Stincks Versuch einer Fortsetzung »L.jNben- Kavn8 It>u3trer6ck6 D^eblack« mißglückte. Kurz vor 1859 be gründete Jörgensen Jomtou ein »Diorama«, das indes einen recht kindlichen Charakter trug und an die Bilder eines Schul lesebuches erinnerte. So bezeichnte denn »II1u8tr6rst lickende«, das dänische Seitenstück unserer »Jllustrirten Zeitung«, als es 1859 sein Er scheinen begann, trotz seiner Holzschnitte mit grobem, deutlichem Strich und seiner kleinen Frakturschrift, einen entschiedenen Fort schritt gegen das Bisherige. G. Bargum. * Verlängerte (Geschäftszeit in Berlin. Der Polizei- Präsident von Berlin macht erneut bekannt, daß zu den Tagen, für die im Ortspolizeibezirke Berlin die Bestimmungen der Ge werbeordnung über die den Gehilfen, Lehrlingen und Arbeitern in offenen Verkaufsstellen und den dazu gehörigen Kontoren und Lagerräumen zu gewährende Mindestruhezeit und Mittagspause außer Anwendung gesetzt sind, für den Nest dieses Jahres folgende Tage gehören: 1. Bei den Blumenhändlern der 20., 21., 28. November, 5., 12., 19. und 30. Dezember. 2. Bei den Spiel warenhändlern der 30. November, 1. bis 5., 7. bis 12., 14. bis 19. und 21. bis 23.Dezember. 3. Bei den Buchhändlern der 7.bis 12., 14. bis 19. und 21. bis 23. Dezember. 4. Bei allen übrigen offenen Verkaufsstellen der 21. November, 14. bis 19., 21. bis 23. und 30. Dezember. An den zuletzt genannten Tagen dürfen alle offenen Verkaufsstellen für den geschäftlichen Verkehr bis 10 Uhr abends geöffnet sein. * Bußtag. Auf den bevorstehenden Bußtag, Mitt woch den 18. November, der in ganz Nord- und Mitteldeutsch land (einschließlich Sachsen!) begangen wird und völliges Ruhen der Geschäfte fordert, sei hier wiederholt hingewiesen. 1713