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1216 Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel.' Nichtamtlicher Tell. 23. 29. Januar 1912 »Große Objekte (Meyer, Brockhaus, Atlanten re.) wenig verlangt.« -Wenig teure Werke, z. B. Konversationslexika, Welt geschichten, wurden gekauft, auch wenig teure Klassiker.« > Außerordentlich auffallend ist wiederum der sehr ge ringe Umsatz in Romanen gewesen. Der Bilderbuchumsatz war gleich null, der Absatz in Jugendschristen recht mäßig. Der Bedarf an Romanen scheint gleichfalls ans Warenhaus überzugehen. Zugenommen hat in besonderem Maße der Absatz literarisch wertvoller Publikationen. Ebenso gute kunstwissenschaftliche, von nichtpopulärer Schreibweise, neben den wieder ganz populären Volksbüchern von Velhagen L Klasing.» »In diesem Jahre gingen Klassiker gar nicht, dafür aber unzählige Romane, Autoren, an die man manchmal gar nicht dachte.« »Billige nicht über 3 ^ ord. gingen wirklich. Nicht aber »Wiesbadener Volksbücher«, »Hamburger Dichtergedächt- nis-Sriftung-, »Schatzgräver« usw., sondern: Langewieschs, Jnselbände, Bogner, Kunstgeschichte usw. Damit glaube ich im wesentlichen wiedergegeben zu haben, was sich aus den Antworten ohne Voreingenommen heit herauslesen ließ. Wenn das Resultat im großen und ganzen kein erfreuliches ist, so trifft mich keine Schuld. Ob ein Versuch wie der vorliegende praktischen Wert hat und ob sich eine Wiederholung im kommenden Jahr empfiehlt, mögen die Leser entscheiden. Im Falle der Bejahung wäre ich für Vorschläge, wie die sicher verbesserungsfähige Fragestellung zu ergänzen wäre, sehr dankbar. Vielleicht regt die vorliegende Arbeit Kollegen aus anderen Städten an, die Erfahrungen ihres Weihnachts geschäftes zum besten zu geben. Zum Schluß sage ich allen Herren, die sich der Mühe unterzogen haben, die Fragen zu beantworten, für ihre Ge fälligkeit verbindlichsten Dank. Franz Ledermann. Verbote und Verbotsaufhebungen deutscher Bücher in Rußland. (Vgl. 1911, Nr. 32, 70, 90, 121, 133, 172, 185, 211, 228, 27t, 287 u. 298 d. Bl.) Oktober 1911. Ganz verbotene Bücher. Anthropophhteia. Jahrbücher für folkloristische Erhebungen und Forschungen zur Entwicklungsgeschichte der geschlechtlichen Moral, gegründet im Verein mit weil. Museum-Direktor Prosessor v>. Bernhard Hermann Obst herausgegeben von Or. Friedrich S. Krauß. VIII. Bd. 528 S. mit 29 S. Abbildungen. Lex.-8". Leipzig 1911, Ethnologischer Verlag vr. Friedrich S. Krauß. In Leinw. kart. 30 Feuerstein, Stadtpsarrverweser Otto: Sozialdemokratie und Welt gericht. III, 198 S. 8°. Lorch, Karl Rohm. 1 50 Gemeinschastskalender 1912. Herausgegeben vom Gemeinschafts verein in Schleswig-Holstein. <E. V, 88 S. mit Abbildungen. Lex.-8". Neumünster, Vereinsbuchhandlung G. Jhloss L Co. 3V H. Gorli, Maxim: Der Spitzel. Roman. Einzig autorisierte Über setzung von Fred M. Balte. 378 S. 8°. Berlin (1SII), I. Ladyschnikow 3 Jodl, Friedrich: Der Monismus und die Kulturprobleme der Gegenwart. Vortrag. 38 S. gr. 8°. Leipzig 1911, Alfred Kröner. 1 Kamerad, der gute. Vollskalender. Herausgegeben von L. Jordan. Für das Jahr 1912 (2t. Jahrgang). 48 S. 8». Berlin. 39 <). Stammtisch.Anekdoten, Neueste, für sidele Herrenkreise. 2 Teile. L 48 S. kl. 8". L. Teilweise verbotene Bücher. Driesmans, Heinrich: Jahrtausendwende. In 1001 Jahr. Ein biographischer Erziehungsroman aus erdpolitischer Grundlage. IX, 173 S. 8". Dresden 1912, E. Piersons Verlag. 3u«59H; geb. 4 ./t 50 Zulässig mit Ausschnitt der Seiten 15—18. Jahrbuch, Illustriertes. Kalender für das Jahr 1912. (Aus dem Umschlag: Volks-Kalender.) 358 S. 8°. Berlin, Rud. Mosse. 1 Zulässig mit Ausschnitt der Seiten 251—252. Jssaiefs, Prosessor A. A.! Leo Tolstoi außerhalb der Grenzen dichterischen Schaffens. III, 67 S. gr. 8». Berlin 1912, R. L. Prager. 1 ^ SO H. Zulässig mit Ausschnitt der Seiten 47-48. Peters, vr. Carl: Zur Weltpolitik. 384 S. gr. 8°. Berlin 1912, K. Siegismund. 6 geb. in Leinw. 7 Zulässig mit Ausschnitt der Seiten: 79-80, 295—296 und 335—336. Spiero, Heinrich. Verschworene der Zukunft. Ein Roman. (Den Einband zeichnete Max Zöllner.) 215 S. 8°. Leipzig 1911, Lenien-Verlag. 3 ckt; geb. in Leinw. 4 Zulässig mit Ausschnitt der Seiten 69—70. o. Ganz oder teilweise verboten gewesene, jetzt von neuem durchgesehene und erlaubte Bücher. Nichts. Kleine Mitteilungen. Rabatt- und Formatbezcichnungcn im italienischen Buch handel. — Alljährlich in jeder ersten Nummer bringt das -Oioroals äells. I-idreria«, das Organ des italienischen Buchhandels, eine Notiz, in der es aus die zwischen den Buchhändlern verein barten Rabattbezeichnungen in Buchstaben und Formatangaben auf merksam macht und den Kollegen empfiehlt, sich dieser in ihren Anzeigen und Katalogen zu bedienen. Darnach bedeuten: L 10 II 25 I'bis 35 L 15 L 30 k 40 6 20 x 33-/, 8 45-x Rabatt. Werden Freiexemplare (13/12) nicht bewilligt, so wird dem Buchstaben ein * vorangestellt. Für die Formate sind folgende Bezeichnungen ausgestellt: über 38 om Höhe Folio von 28 bis 38 ein „ 40 „ 20 28 „ „ „ 15 „ 20 „ „ I«" „ IO „ 15 „ „ 24" unter 10 ein „ 32° Wie man sieht, weichen diese Maße von denen, die von den preußischen Bibliotheken als Norm ausgestellt worden sind, ein wenig ab. Ob es sich für den deutschen Buchhandel empfiehlt, ähnliche Bezeichnungen sür die Rabatlskala einzusühren, wie sie im italienischen Buchhandel bestehen, möchten wir dahingestellt sein lassen, da die Chisfresprache nach einem bestimmten System schwerlich lange Geheimnis bleiben würde. Beschlagnahme in Italien. — Der «Boss. Ztg.« wird unterm 25. Januar aus Mailand mitgeteilt, daß die Polizei im Ge- schäst der Verlagssirma Fratelli Treves eine Sammlung Oden d'Annunzios beschlagnahmt habe, weil eine von diesen heftige Ausfälle gegen Kaiser Franz Joses enthalten soll. Pflichtexemplare in Preußen. — In dem 23. Auszug aus der Registrande des Vorstandes des Deutschen Verlegervereins lesen wir: 14. Dezember 1911, Nr. 7522. Die König!. Bibliothek in Berlin hat dem Vorstand folgendes mitgeteilt: Die König! Bibliothek in Berlin verkauft laut Rundschreiben vom November 1911 vom Januar 1912 ab Titel- und Zettel, drucke in verschiedener Zusammenstellung, und, was das Reue und Erwünschte dabei ist, auch einzeln. Eingedruckt werden nur die Schriften und Bücher usw., die vorliegen. Dabei wird bemerkt, daß es vorkommt, daß preußische Ver leger ihre Pflichtexemplare erst sehr spät einliesern, manchmal