Als der Hochgeborne Herr Xavier Hrzan ... von Harras Kaiserlich-Österreichischer Hauptmann ... von Seinen Unterthanen eingeholet und Ihm die schuldige Huldigung geleistet wurde
Titel
Als der Hochgeborne Herr Xavier Hrzan ... von Harras Kaiserlich-Österreichischer Hauptmann ... von Seinen Unterthanen eingeholet und Ihm die schuldige Huldigung geleistet wurde
Untertitel
wollte diesen Tag für die hiesige Nachkommenschaft anmerken und von den Herrschaften in Kemnitz einige Nachricht geben
10 9) Johann Reichwald v. Kämpfen. Er wurde 1009 den 9. Novbr. zu Semcaden in Litthauen geboren. Sein Vater hieß Da niel Reichwald, welcher bald hernach vom Churfürsten von Branden burg fünf Hufen befreites Land erhielt und zum Aufseher über mehr als Z0 Dörfer, in der Absicht bestellt wurde, daß er aus denenselben den Ausschuß von etlichen hundert Mann aufbieten und sich mit ihnen an die Grenze stellen sollte, wenn die Pohlen ins Land fallen wollten. Sei ne Mutter hieß Anna, geb. Seligin; welche nach ihres Mannes Tode wieder heirathete und an einen harten und ungerechten Ehemann kam, welcher sie und ihre Kinder um ihr ansehnliches Vermögen brachte. Unser Reichwald entflöhe endlich zu seines Vaters Bruder, der ihn zum Schul gehen anhielt. 1027 wurde er gemeiner Schwedischer Soldat. 1029 ging er, nach mancherley Schicksalen, nach Frankreich, und es trafen ihn bedeutende Fatalitäten; von da begab er sich nach Holland und nahm daselbst wieder Kriegsdienste. 1031 ging er zu Lübeck wieder in Schwe dische Dienste, welche er 1033 als Sergeant wieder verließ; doch der Schwedische Obriste, Bernhard von Ranzu, warb ihn wieder unter seine Dragoner an. Er wurde bald darauf Regiments-Quartiermeister, und etliche Wochen darauf ward er Rittmeister über 90 Einspänner. Er hat hierauf vielen blutigen Affairen am Rheine, an der Elbe und Do nau, in Westphalen, Böhmen, Schlesien und Lausitz beygcwohnt. 1037 ward er bey Torgau Obrist-Wachtmeister und 1039 machte ihn der Feld- marschall Banner zum Obrist-Lieutnant. Er hatte 0 Compagnien und 400 Deutsche Reuter allein zu commandiren. Er wurde auch eine Zeit lang bey der Schwedischen Hauptarmee General-Adjutant und hatte an vielen bedeutenden Vorfällen großen Antheil. Besonders zeichnete er sich bey Wolfenbüttel, Grottau, Zittau sehr aus. Endlich erklärte ihn 1042 Torstensohn zum Obristen und legte ihn in Zittau, wo er gute Dienste leistete. Endlich ward er des Kriegslebens überdrüssig, und nachdem er 20 Jahre mit Ehren gedient: so nahm er im Hollsteinschen Abschied: und die Königin von Schweden erhob ihn, zur Belohnung seiner Dien-