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JZ 29, 5. Fcbrnar. Nichtamtlicher Theil. 443 Systematische Ueberficht der literarischen Erzeugnisse des deutschen Buchhandels in den Jahren 1870 und 1871.*) Mitgetheilt von der I. C. Hinrichs'schen Buchh. in Leipzig. 1870 1871 1. Sammelwerke. LitcratuiWissenschaft. Biblio- graphie 271 279 2. Theologie 1470 1362 3. Jurisprudenz. Politik. Statistik .... 1014 1052 4. Heilwisscnschaft. Thicrhcilkunde 412 459 5. Naturwissenschaft. Chemie. Pharmacie . . 535 579 6. Philosophie 103 153 7n. Pädagogik. Deutsche Schulbücher. Gymnastik 997 1059 7d.Jugendschriftcn 235 310 8. Altclassische und orientalische Sprachen. Alter- thumswissenschaft. Mythologie.... 399 350 9. Neuere Sprachen. Altdeutsche Literatur . . 297 344 10^ Geschichte. Biographien. Memoiren. Brief- Wechsel 692 891 11. Geographie. Reisen 234 246 12. Mathematik. Astronomie 114 144 13. Kriegswissenschaft. Pferdckundc 242 251 14. Handclswissenschaft. Gewcrbskunde . . . 411 453 15. Bau-, Maschinen- und Eisenbahnkundc. Berg- bau. Schifffahrt 192 206 16. Forst- und Jagdwissenschaft 91 69 17. Landwirthschaft. Gartenbau 351 270 18. Schöne Literatur (Romane, Gedichte, Thea- tcr rc.) 739 950 19. Schöne Künste (Malerei, Musik rc.). Steno- graphie 346 385 20. Volksschriften 271 236 21. Freimaurerei 11 9 22. Vermischte Schriften 389 406 23. Karten 242 204 Summa 10,058^10,669. Miscellen. Leipzig, 1. Fcbr. Die im Börsenblatt mehrfach angekün digte Clauß'sche Autographensammlung ist durch das Auc- tionsinstitut der Hrn. List L Francke in den Tagen vom 23. bis 27. Januar öffentlich versteigert worden. Der höchst interessante Katalog hatte ein ziemlich zahlreiches Publicum angelockt und außer deutschen Sammlern fanden sich auch solche aus Paris, London und Amsterdam ein, so daß um einzelne bedeutende Autographcn ein heißer Kampf entstand. Nachstehend lassen wir nach der Reihenfolge des Kataloges ein Vcrzeichniß der wichtigeren Stücke mit Beifügung der erreichten Auctionspreisc folgen; dasselbe ist in der That höchst interessant und gibt bei Vergleichung der Namen mit den dafür er zielten Preisen vielfachen Stoff zum Denken. Ludwig XVI., ver kauft zu 11 Thlrn.; Marie Antoinette 30 Thlr. 15 Ngr.; Carlo Buonaparte (Vater Napoleon's I.) 21 Thlr.; Josephine 10 Thlr. 5 Ngr.; Marie Louise 14 Thlr.; Napoleou III. 12 Thlr. 5 Ngr. und 11 Thlr.; Königin Victoria 4 Thlr. 22 Ngr.; Albert, Prinz-Ge mahl 11 Thlr. 1 Ngr.; Friedrich d. Große 10 Thlr.; Kaiser Wil helm 10 Thlr. 5 Ngr.; Peter der Große 11 Thlr. 15 Ngr.; Katha rina I. 11 Thlr. 20 Ngr.; Katharina II. 14 Thlr.; Nicolaus I. 9 Thlr. 1 Ngr.; Alexander I. 12Thlr. 16 Ngr.; August der Starke (eigenhändiger Brief von 5 Seiten) 12 Thlr.; Bakunin 4 Thlr.; *) Die Zusammenstellung der Erscheinungen 1869 u. 1870 siehe Bör senblatt 1871. Nr. 42. Beust 9 Ngr.; Bismarck 9 Thlr.; Blücher 4Thlr. 6Ngr.; Danton 4 Thlr. 25 Ngr.; General Desair 6 Thlr. 8 Ngr.; For 6 Thlr. 8 Ngr.; Franklin 24 Thlr.; Garibaldi 5 Thlr. 20 Ngr.; I-aOllaiss (Is pörs äv In Obaise) 12 Thlr. 5 Ngr.; I-n ülnrguiss cko tUaiu- tonuu 15 Thlr. 5 Ngr.; Marat 33 Thlr. 20 Ngr.; Nelson 16Thlr. 5 Ngr.; I-s. Narguisv clo kowpnäour 26 Thlr.; Robespierre 18 Thlr.; Madame Roland (1793 enthauptet) 25 Thlr.; Trcnck, Fr. Freih. v., 13 Thlr. 11 Ngr.; Washington 27 Thlr. — Alfieri 8 Thlr. 15 Ngr.; Beaumarchais 10 Thlr. 10 Ngr.; Boffuet 13 Thlr. 25 Ngr.; Bourdaloue 15 Thlr. 6 Ngr.; Byron 22 Thlr. 21 Ngr; Casanova 7 Thlr.; Euler 6 Thlr. 2 Ngr.; I^nbro cl'LA- Iktutius 10 Thlr. 15 Ngr.; Fenelon 12 Thlr.; Goethe 22 Thlr. 25 Ngr.; dessen Mutter, die Frau Rath, 7 Thlr.; Goldoni 9 Thlr. 1 Ngr.; v. Hardenberg (Novalis) 6 Thlr. 28 Ngr.; Hch. Heine 7 Thlr. 16 Ngr.; Hcrschel (der Vater) 8 Thlr. 5 Ngr.; Herschel (der Sohn) 4 Thlr. 5 Ngr.; Hölty 13Thlr.; Edw.Jenner lOTHlr. 10 Ngr.; Kant 8 Thlr. 1 Ngr.; Ew. Chr. v.Kleist 9Thlr. 15Ngr.; Hch. v. Kleist 8 Thlr.; Klopstock 6 Thlr. 15 Ngr.; Kortüm (Vers, d. Jobsiadc) 8 Thlr. 16 Ngr.; Leibnitz 13 Thlr. 5 Ngr-; Lenz (der Dichter) 15 Thlr. 21 Ngr.; Lessing 17 Thlr.; C. v. Linne 8 Thlr. 5 Ngr.; Musäus 10 Thlr. 10 Ngr.; Sam. Richardson 11 Thlr. 25 Ngr.; I. I. Rousseau 16 Thlr. 6 Ngr.; Schiller 13 Thlr.; W. Scott 7 Thlr. 26 Ngr.; Sheridan 7 Thlr. 5 Ngr.; Voltaire 20 Thlr.; Winckelmann 7 Thlr. 10 Ngr.; Edw. Uoung 20 Thlr. 16 Ngr- — Joh. Scb. Bach 34 Thlr. n. 22 Thlr. 5 Ngr.; Beet hoven (Brief von 6 Seiten in 4.) 74 Thlr.; Bellini 6 Thlr. 10 Ngr.; Peter v. Cornelius 12 Thlr. 1 Ngr.; Dav. Garrick 20 Thlr. 5 Ngr.; Gluck 22 Thlr. 5 Ngr.; Haydn (Musikstück von 10 Seiten in Fol.) 60 Thlr.; derselbe (Brief von 2 Seiten in 4.) 53 Thlr.; Angelica Kanffmann 10 Thlr.; Mara (geb. Schmeling) 10 Thlr. 1 Ngr.; Mchul 6 Thlr. 15 Ngr.; Mendelssohn-Bartholdy (Musikstück von 1 Seite in Fol.) 22 Thlr.; derselbe (Brief von 4 Seiten in 4.) 16 Thlr. 1 Ngr.; Maler Mengs 10Thlr. 15 Ngr.; W. A. Mozart (Brief an seinen Vater von 2 Seiten in 4.) 91 Thlr.; derselbe (Brief von 2 Seiten in 4.) 71 Thlr.; Mozart, Vater des vorigen, 10 Thlr. 3 Ngr.; Franz Schubert (Brief von 3 Seiten in 4.) 40 Thlr. 15 Ngr.; Ta-rtini 9 Thlr.; C. M. v. Weber (eigenhändiges Manuscript seiner Aufforderung zum Tanze) 99 Thlr-; derselbe (Brief von 3 Seiten in 4.) 15 Thlr.; Zingarelli 6 Thlr. 10 Ngr.; — Martin Luther (deutscher Brief von 1 Seite in 4.) 55 Thlr. 1 Ngr.; B. de Spinoza (latein. Brief von 2 Seiten in 4.) 84 Thlr. — Die Komponisten haben also, wie man sieht, den ersten Preis davongetragen. In Nr. 19 dieses Blattes ist die Schrift von Karl Büchner: „Aus den Papieren der Weid mannschen Buchhandlung" mit verdienter Anerkennung besprochen worden. Es sei gestattet, im Anschluß hieran den Wunsch zum Ausdruck zu bringen, daß das von Hrn. Büchner gegebene Beispiel zu fruchtreicher Nach eiferung anregcn möge! Die Buchner'schc Schrift ist ein schätzbarer Baustein zu einer Geschichte des deutschen Buchhandels (die ja doch einmal geschrieben werden muß) — um so schätzbarer, als gerade diese Sorte von Bausteinen nur erst in sehr wenig Exem plaren auf den Bauplatz geschafft worden ist. Hr. Büchner zeigt, welch werthvollcs Material man aus jenen alten Geschäftsbüchern ziehen kann; möge dies eine Aufforderung sein sowohl für die jetzigen Inhaber alter Firmen, in ähnlicher Weise die papierenen Zeugen der Entwickelung ihres Geschäftes im Interesse der Ge schichte des Buchhandels zu durchforschen und zu verwerthen, als auch für jüngere Handlungen, das nöthige Material für den künftigen Geschichtschreiber mit Umsicht und Auswahl aufzuspeichcrn. Es ist betrübend und erscheint fast als ein Mangel an Pietät, wenn, 59*