VIII. C o n f i r m a n d e n - K e d e, gehalten am 6. März 1887. Diebe Kinder! Wir haben Ench und, soweit Ihr deren noch besitzet, Eure Eltern hierher eingeladen, nm Gaben der Liebe in Empfang zu nehmen, die dazu bestimmt sind, Euch den Austritt aus der Schule, den Eintritt in's bürger liche Leben dadurch zu erleichtern, daß wir Ench die zn dem feierlichen Akte der Einsegnung erforderlichen Kleider darbieten. Wir wollen aber damit keine Handlung der Wohl- thätigkeit ausüben, denn wir haben im Allgemeinen den Grundsatz, daß wir unsere rechte Hand nicht wissen lassen, was die linke thut und Pflegen mit den Wohlthaten nicht in die Oeffentlichkeit zu treten. Wir beabsichtigen vielmehr in Euch, einer Anzahl Kindern, die freilich zu den bedürftigen zählen müssen, eine Belohnung des zeither bewiesenen Fleißes und redlichen Strebens zu geben, um Euch auf dem schweren Wege, der vor Euch liegt, in der Hoffnung auf fernere theilnehmende Menschenliebe Muth und Vertrauen einzuflößen; wir wollen Euch eine Richtschnur für Euer ferneres Verhalten vorzeichnen und gehen dabei von der Erwägung aus, daß oft ein guter Rath, ein ermahnendes Wort, aus lediglich theilnehmendem Herzen gesprochen, mehr wirkt, als wenn es von berufener Seite erklingt. Und endlich vollziehen wir damit den Willen eines hochgeachteten, seit mehreren Jahren verstorbenen Mitgliedes unserer Loge, der uns bei Lebzeiten