51 findet Ihr da nicht, daß Euch heute schon in Manchem Besseres beschieden ist als Anderen? Wenn Ihr aber recht nach unten seht, so werdet Ihr auch finden, daß an vielem — wenn auch nicht an allem — Unglück die Menschen selbst die Schuld tragen. Viele büße» zwar Anderer Schuld, denn es ist nur zu wahr, daß Gott die Sünden der Väter Heinisucht bis ins 3. und 4. Glied, aber die Allermeisten haben es ihrem Leichtsinn, ihrer ungebän digten Genußsucht, ihrer Trägheit, ihrer Rechthaberei, wenn nicht gar wirklichen Vergehen lind Verbrechen zuzuschreiben, wenn sie immer tiefer sinken von Stufe zu Stufe und zuletzt unter gehen in Jammer und Elend. Und wenn Ihr die Geschichte solcher elend Verkommener verfolgt, so werdet Ihr oft finden, daß ein einziger Fehltritt den Beginn einer langen Reihe von Unglücksfällen aller Art bildet; ein einziger Trunk zur Betäubung des Schmerzes über eingebildetes oder wirkliches, verschuldetes oder unverschuldetes Unglück hat schon Manchen zum unverbesserlichen Säufer gemacht und unsägliches Leid über ihn und die Seinen verhängt, eine einzige Unredlichkeit, besonders wenn sic unentdeckt blieb, auf den abschüssigen Weg zum Zuchthaus oder noch Schlimmeren geführt! Vor solchem ersten Fehltritte Euch zu hüten, das sei auch ein Gewinn, den Ihr aus dem Sehen nach unten ziehen möget, so verbürgt es Euch Zufriedenheit mit Eurem Loose, veranlaßt Euch zu ernster, oft wiederholter Selbstprüfung und erhält Euch auf rechter Bahn und vorwurfsfreiem Lebenswandel. Außer diesem Worte, das ich Euch zu besserem Ge- dächtniß als ein Erinnerungsblatt übergeben werde, habe ich Euch zu überreichen 2. ein Buch, oder richtiger 2 Bücher, unser Landes- Gesangbuch und ein Communionbuch. Wir verdanken die Mittel, Euch diese Bücher zu gewähren, und die Anregung zur heutigen nun das achte Mal wiederholten Feier der