2» Gottvertrauen führt auch zu der Erkenntlich, daß uns Unglück und Noth immer als eine gerechte Fügung des Himmels treffen, wenn auch mangelhafte Einsicht oder allzugroße Nach sicht mit unseru Schwächen uns oft genug die wahre Selbst verschuldung verhehlen möchte und darum wird Unglück und Noth dein seinem Gott vertrauenden Menschen zur Prüfung und Läuterung und trügt in sich die Quelle zur Besserung. Ihr werdet gewiß in diesen Tagen mit gläubigem Herzen aufblicken zu Gott und mit innigem Vertrauen auf seine gnädige Führung der dunkeln ungewissen Zukunft entgegen gehen. Erhaltet Euch allezeit dieses Vertrauen auf Gott, es wird Euch niemals täuschen; nur wer den Glauben au Gott verloren, ist wahrhaft unglücklich, er gleicht dem Schiffer, der rüder- und steuerlos auf der See den Wellen preisgegeben ist. Man wird Euch vielleicht, wenn man Euch solchem Glauben untreu machen will, auf das Beispiel großer Ge lehrter verweisen, die an keinen Gott glauben sollen; das ist nicht richtig. Wohl haben Einzelne das Dasein eines per sönlichen Gottes geleugnet, verfolgt man aber ihre Anschauun gen ins Einzelne, so sind es nur verschiedene Bezeichnungen für denselben Glauben, der in eines jeden Menschen Herzen lebt nnd gar Mancher, der mit den Waffen der Wissenschaft auszog zum Kampfe gegen den überlieferten Glauben, ist heimgekehrt zum alten Glauben der Kindheit, ein freudig Besiegter. Ihr aber, die Ihr nicht kämpfen könnt mit den Waffen der Wissenschaft, unterlaßt lieber solchen Kampf, laßt Euch nicht rauben, was Euch jetzt an Religiosität ins Herz gelegt worden, Ihr würdet ohne Führung und Halt den Heimweg verfehlen und als besiegte Kämpfer nur den Untergang finden! Und wenn Euch Versuchung naht, wenn Ihr im Be griffe steht, ein Unrecht zu begehen, so denket auch an die Tage der Kindheit, denket daran, mit welchen schweren Opfern Euch Eure Eltern bis hierher geleitet haben. Ein jeder