II. C o n fi r m a n d e n - N e d e, gehalten am 27. März 1881. Meine lieben Kinder! Wir haben Ench geladen in dieses Haus, welches von den meisten Menschen, also wohl auch von Euch, mit einer gewissen Scheu betrachtet wird ob des Gehcimnißvollen, welches das Thun und Treiben in diesem Hause umgiebt. Ihr werdet diese Scheu, wenn sie nach unsrer Einladung noch bestanden hat, leichter über winden, wenn ich Euch sage, daß der Mann, welcher durch eine Stiftung zu Beschenkung von Confirmanden mit Gesang büchern den Grund zu der heutigen Feier gelegt hat, ein ebenso frommer gläubiger Christ wie eifriger Freimaurer war und wenn Ihr erwägt, daß nur herzliche Theilnahme an Eurem Geschicke uns Alle beseelt. Alle die Männer und Frauen, welche durch Gewährung von Spenden an Geld und Sachen oder fleißige Arbeit ihrer Hände die reichen vor Euch ausgebreiteten Gaben hergestellt haben, alle die Brüder und Schwestern der Loge, welche hier versammelt sind, um durch ihre Gegenwart der Uebergabe dieser Geschenke die festliche Weihe zu geben, sie Alle bringen Ench reine theil- nehmende Liebe entgegen und es ist Keines unter uns, das nicht im Geiste segnend die Hand auf Eure Häupter legte und Euch Heil und Segen wünschte auf dem Pfade, den zn beschreiten Ihr Euch anschickt, Keines, das nicht hoffte, Euch durch diese Zeichen der Theilnahme weniger eine Unterstützung zu geben, als vielmehr Muth und Vertrauen in die ungewisse Zukunft einzuflößen. Unsicher und ungewiß ist eines jeden Menschen Loos, denn ein weiser und gütiger Gott hält einen dichten Schleier dem menschlichen Auge vor die Zukunft; unsicher und unge-