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Recesses, welchen der König mit ihnen errichtet hatte. Es hak also hierinnen Joseph als ein getreuer Geheimer Cammer-und Steuer-Rath gehandelt: Alles in gute Verfassung gesthet: Einnehmer verordnet: ordentliche Register über alles und jedes, bey den Einnahmen, im ganzen Lande, halten lassen, damit kein Unterschuss gemacht würde: Endlich mußten auch alle Unrereinnehmer in.den Kreisstädten einrechncn. Auf solche Weise gieng alles gut von statten. Diese Städte waren ganz sicher die vorher angelegten Magazinstädte. Daß dieses der richtige Verstand sey, erhellet auch daher, daß Moje gleich darauf erzählet, wie Joseph der Priester Felder weder Kalif- noch Pfand- Weise an die Krone gebracht habe, als welches des Königes Wille und Mey- nung nicht war, da er ihnen solche zu ihrer Besoldung ausgesehet Hatto. Es gieng also auch hierinnen Joseph, als ein treuer Rath, nach den königlichen Befehlen. Daher hat er die Priester mit ihren Aeckern in keine Kreisstadt weisen dürfen, noch ihre Personen, und Ländereycn, in das Steuer-und Erb- zinßregister bringen dürfen. Folglich waren sie von den Landesabgaben frei), wovon hier das erste Exempel in der Bibel vorkommt. Ob diese Priester Göhenpricster gowescn sind, und wie weit es damals mit der Abgötterei) in Aegypten gekommen sey, davon ist nicht nöthig, allhicr zu handeln. Man kann hierrnnen einem jeden, welcher andern zu gefallen, ohne historischem Be» weiß, etwas für wahr annimmt, seine Meynung lassen. Man dringe aber dem Gegentheile einen solchen Machtspruch nicht auf. Sehr glücklich hat also unser seliger Lutherus, und viel richtiger, als große Ausleger dieser Zeit, die besagte Schristitelle überseht, da er nicht auf den blos etymologischen Gebrauch des hebräischen Wortes gesehen, sondern es hauptsächlich nach dem Zusammenhänge und der ganzen Absicht gegeben hat. Nur daß man dieses aus dem rechten Gesichtspunkte anfehen muß, nämlich, daß er das Volk in gewisse Districte, und nach den Städten, mit ihren Be- sttzungen und Grundstücken emgetheilet und hingewiesen habe, daß jeder wußte, wo er hingehörte. In der That kam es also bloS auf eine genaue und richtige Einteilung an, wohin unser deutscher Text weiset. Zu verwundern ists, daß Franzius, und andere, diese richtige Auslegung Lukhcri verlassen haben. Allem Ansehen nach, hat hier Joseph zu den nachher bekannten EttltheÜUNgen b 2 des