wo man durchgreifende Verbesserungen traf, veralteten Schmuck und viele Grabdenkmäler entfernte und Alles möglichst schön verzierte. Von den Thürmen war vor 1706 nur der südliche und zwar erst seit 1559 in an sehnlicherer Höhe aufgebaut. Im vorhin genannten Jahre wurde der nördliche jenem gleich erhöht und so hatte die Kirche von 1706—1757 jene 2 herrlichen gleichen Thürme, die uns alte Bilder noch zeigen. Da ste in der Mitte des 1b). Jahrhunderts auch ganz neues Geläut und eine treffliche Silbermannsche Orgel erhalten hatte, so war nun nichts mehr zu wünschen übrig, und die Stadt war mit ihrer Hauptkirche vollkommen zufrieden. Doch der unglückliche 23. Juli 1757 beraubte die Stadt ihrer schönen Kirche. Es war im siebenjährigen Kriege, daß nach der am 7. Juni vorgcfallenen Schlacht bei Kollin, welche die Preußen gegen die Oestrcicher ver loren, ein Theil von jenen über Leippa in unsere Gegend und namentlich in unsere Stadt zog, wo sie bedeutende Mehlvorräthe besaßen. Da rückten die Oestreicher unter Herzog Karl v. Lothringen über Gabel ebenfalls in unsere Fluren und begannen schon am 22. Juli auf die, obwohl ihnen verbündete, Stadt zu feuern, um die Preußen zum Abzüge zu veranlassen und ihre Mehlvorräthe zu zerstören. Am 23. Juli, eines Sonnabends um 10 Uhr, begann eine ernstliche Beschießung aus zwei Batteriecn, besonders vom Frauenkirchhofe aus, unter v. Buttlers Commaudo. 32 Kanonen und 10 Haubitzen feuerten kreuzweise und zwar so, daß auf je drei Haubitzgrcnadcn immer eine angcglühte Kugel und dann ein Paar 3, 6 u. 12pfündige Kanonenkugeln folgten. Es richtete sich die Beschießung vorzüglich auf die Hauptkirche; theils weil es gewöhnlich ist, die Thürme als Zielpunkte anzunchmen, und die