48 des Zuges wurden endlich in den obersten Hörsälen des Gymnasiums mit Wein und Kuchen bewirthet, so wie auch die Gymnasiasten nach den früh um 6 Uhr vor der Iohanniskirche angcsiimmten Gesängen durch Herrn Kaufmann Christian August Epner mit Wein erquickt wurden. Der zweite Festtag war eigentlich der Tag der Brandgedächtnißpre- digtcn. Es sind nämlich ehedem 1770 zur Erinnerung an den vernichtenden Brand von 1757 drei Gedächtniß- predigten (von Marie Dorothee Rothe, Kunigunde Si- donie Herzog und Anna Rosina Heyl) gestiftet worden, welche, wenn der 23. Juli auf einen Sonntag fällt, Montags gehalten werden. Dicß war dießmal der Fall; und so schloß sich, sehr treffend, ein zweiter Feiertag an den ersten an, an welchem durch einen glücklichen Zufall nach der Reihe der zweite und dritte Prediger zu sprechen hatten. Dieser Montag war zugleich einem Kinder feste gewidmet. Es wurde daher die Schuljugend, um ihr diese wichtigen Tage unvergeßlich zu machen, in einem langen Zuge von den Lehrern diesen Morgen in die Kirche geführt, wo, nach Anstimmung zweier Lieder, der Archk- diaconus U. Hünigen die Kanzel betrat und in seiner Predigt, welche den Text: Psalm 138, 1. 2. hatte, dies mal besonders die Anwesenheit der Kinder berücksichtigte und diesen die hohe Bedeutung dieser Tage, auch für sie, an'S Herz legte. Das Thema war: Das Festgelübde: Wir wollen anbeten in deinem heiligen Tempel. I. Weil durch ernstes Nachdenken über das Walten der ewigen Liebe und Treue unser Glaube an Festigkeit und